Dead Carnage - From Hell For Hate

Review

Die Tschechen von DEAD CARNAGE scheinen Old School Death durch und durch zu sein und wählen mit ihrer Mucke prinzipiell einen ähnlichen Ansatz wie Wahl-Landsmann Paul Speckmann. Allerdings schreibt der schon die wesentlich besseren Songs, das muss man ganz klar sagen. Und MASTER ziehen ihr Ding auch schon seit gefühlten 100 Jahren so durch, während DEAD CARNAGE gerade mal sieben Jahre aktiv sind. Da relativiert sich dann eben doch so einiges, denn „From Hell For Hate“ fehlt es schon an ein paar wirklich markanten Elementen.

DEAD CARNAGE unterwegs auf überschaubarem Niveau

So stellt sich auf diesem zweiten Album der Band doch recht schnell eine Art Ermüdungseffekt ein, weil der Scheibe das Besondere irgendwie abgeht und schon beim zweiten Song eine gewisse Monotonie nicht zu verleugnen ist. Das liegt ganz sicher auch am etwas eindimensionalen Gesang, dem fehlt es ganz klar an Ausdrucksstärke.

Doch nach dem recht monotonen Eröffnungs-Doppel zieht die Qualität der Scheibe dann doch an, das muss man klar auf der Haben-Seite verbuchen. Die Ausschläge Richtung gut sind jetzt nicht unbedingt deutlich und zahlreich, aber es gibt sie durchaus. So können „Caged Brutality“, „My Blood Is Black“ und „God’s Lobotomy“ durchaus etwas, allerdings ohne jetzt gleich Begeisterungsstürme auszulösen. Aber hier variieren DEAD CARNAGE schon etwas mehr den Rhythmus und streuen die eine oder andere gelungene Idee ein. Und „From Dust“ versprüht sogar einen Hauch alter VADER, kommt allerdings an deren Klasse in keiner Sekunde heran. Das HIEROPHANT-Cover „Eternal Void“ hingegen wird solide interpretiert, ist aber im Original ganz eindeutig dreckiger und interessanter.

„From Hell For Hate“ ist absolut solide, mehr leider nicht

Es gibt im Grunde genommen keinerlei Überraschungen, relativ wenig wirklich Erhellendes, um richtig begeistern zu können, solide Kost halt. Damit werden DEAD CARNAGE nicht viele Blumentöpfe gewinnen, aber durchaus eine gewisse Zielgruppe bedienen. Und die Herren ziehen ihr Ding stoisch durch, die Scheuklappen fest gezurrt, auch sowas verdient ja durchaus Respekt. Das ist dann zwar unterm Strich alles etwas bieder, dennoch weit entfernt von schlecht.

So bleibt das Niveau von „From Hell For Hate“ insgesamt doch recht überschaubar, allerdings ohne wirklich abzurutschen. Und die trockene Produktion passt auch zu diesem Stil. Dennoch wären DEAD CARNAGE auch auf einem Festival für die meisten Besucher wohl nicht mehr als eine Art nette Hintergrundbeschallung. Die stört nicht, hält das Feuer am Leben, lässt einen aber trotzdem mal in aller Ruhe zum Bierstand pilgern.

19.06.2020
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