Eins ist klar: Es braucht einige Hördurchgänge um sich mit dem Material von DEAD ALONE aus dem beschaulichen bayrischen Land anzufreunden. Wird doch jeglicher Anflug von guter Laune, von der ersten Minute an, niedergemacht. Die Nachfolger-EP zum 2006 erschienen Longplayer “Slivering Marrow“ trägt den Namen “Phobia“ und bietet, mit einer guten halben Stunde Spielzeit verteilt auf acht Songs, mehr Musik als mancher Longplayer.
DEAD ALONE spielen eine Mischung aus Death/Thrash-Metal und tonnenschwerem Doom. Und hier liegen ganz klar die Stärken von DEAD ALONE. Schwer rollend wird alles platt gewalzt, was im Weg herumsteht. Dabei grooven die Bayern höllisch. Das Gaspedal wird nur dezent durchgedrückt und sorgt für gelegentlichen Kontrast zum meist gedrosselten Tempo. So macht sich eine bedrohliche und düstere Atmosphäre breit, die sich wie ein roter Faden durch alle Kompositionen zieht. Keine leichte Kost und nicht unbedingt ein Sound, den man sich jeden Tag geben kann.
Im Allgemeinen werden die Instrumente nicht übermäßig virtuos bearbeitet. Manch einer wird jetzt sagen: das liegt am mangelnden Können. Aber gerade diese verhältnismäßig einfache Instrumentierung ist songdienlich und effektiv. Dabei kommt die Abwechslung aber nie zu kurz, denn die Arrangements sind ausgewogen und durchdacht. Kleiner Kritikpunkt sind die Übergänge von Part zu Part. Diese wirken gelegentlich ein bisschen hölzern und unrund. Hier besteht Nachbesserungsbedarf.
Auch der Gesang ist ein wenig eintönig. Die Stimmlage wird selten variiert und hängt meist in heiserem tiefen Growlen fest. Immerhin wird versucht durch eine weibliche Gesangstimme Abwechslung im Vokalbereich zu bekommen. Leider bleibt trotzdem nicht besonders viel von den Gesanglinien hängen. Die ein oder andere griffige Melodie würde dem Ganzen wirklich gut tun und den Wiedererkennungswert deutlich steigern.
Dennoch bleibt “Phobia“, trotz kleinerer Abstriche, ein ansprechendes Stück Musik. Für Anhänger von düsteren aggressiven Klängen sicherlich zu empfehlen. Alle Anderen dürfen aber auch gerne mal ein Ohr riskieren.
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