De/Test - Hate Kills

An sich ist das ja schon ziemlich dreist zusammengeklaute Musik, die DE/TEST aus Hannover produzieren, aber man muss den vier Nachwuchs-Thrashern eingestehen, dass sie durchaus Spaß machen.

Thrash-Rhytmen und -Gitarren, Hardcore-Geschrei und -Texte und ab und zu Clean-Vocals. Diese Beschreibung mag jetzt nach Metalcore klingen, aber davon sind DE/TEST noch ein gutes Stückchen entfernt: zwar hört man auf „Hate Kills“ den einen oder anderen Moshpart, aber größtenteils klingen die flotten Vier nach modernem Thrash Metal, wobei die Einflüsse ziemlich klar herauszuhören sind: SLAYER-Riffs (nur nicht ganz so fies und gut) und Songstrukturen und Drums, die an mittelalte METALLICA erinnern, werden einem hier um die Ohren gehauen und eben bereits erwähnte Hardcore-Motive sind auch präsent. So klingen DE/TEST zum Beispiel ab und zu leicht nach BIOHAZARD und die melodischen Refrains könnten – wie ebenfalls bereits gesagt – theoretisch auch aus dem Metalcore kommen.

Eine neue Zusammensetzung altbekannter Spielweisen also, aber zumindest wird die fehlende Selbstständigkeit durch ein paar gute Songs ausgeglichen, die sich zum großen Teil in der ersten Hälfte der Platte anhäufen. Als Beispiel sei hier der „Voll-Auf’s-Maul-Thrash“-Song „100 Percent Hate“ genannt, der „Hate Kills“ eröffnet und sofort Lust auf mehr macht. Auch „Lifetime“ kann was, vor allem der Mitgröhl-Refrain bleibt leicht im Ohr kleben. Weitere Höhepunkte: „Poisoned“ und „Controlled Tools“. Leider war es das dann auch schon fast mit den guten Songs, lediglich der Rausschmeißer „Some Day“ kann nochmal überzeugen, wobei hier METALLICA des Öfteren um die Ecke gucken: für diese Ballade stand ziemlich eindeutig „Nothing Else Matters“ Pate, im Refrain schimmert auch „Behind Blue Eyes“ von den Kommerz-Metallern LIMP BISKIT durch.

Im Ganzen gesehen ist „Hate Kills“ also absolut nichts Neues oder Eigenständiges. Trotzdem beinhaltet die Scheibe einige gute Songs und zwar keinen überragenden, aber für eine Demo annehmbaren Sound, so dass vier Punkte gerechtfertigt sind.