De Profundis - The Blinding Light Of Faith

Review

Galerie mit 23 Bildern: De Profundis - Rockharz Open Air 2012

Schon eine interessante Wandlung, die DE PROFUNDIS da hingelegt haben: Vom Death Doom über Progressive Death hin zu – heuer – Old-School Death Metal mit leicht schwarzmetallischer Kante. „The Blinding Light Of Faith“ legt dabei von vorn herein die Karten auf den Tisch, ohne dabei groß zu verheimlichen, um wen oder was es hier geht. Und gehen tut es vor allem dem Konzept von Religion, und zwar an den Kragen. Ob das alte Testament („Bastard Son Of Abraham“) oder religiöser Fanatismus („Martyrs“), ganz gleich: Hier gibt es keine Diskriminierung, denn hier bekommen sie alle den Scheitel gezogen.

DE PROFUNDIS drücken die Bank der alten Schule des Death Metal

Natürlich ist die Konzeption von Religion respektive dessen lyrischer Dekonstruktion schon immer ein beliebtes Thema gewesen, aber das zeigt ja nur auf, wie sehr sich DE PROFUNDIS auf die Ursprünge besinnen. Und natürlich hören die Referenzen an die alte Schule nicht bei den Texten auf, sondern ziehen sich auch musikalische konsequent durch das Album hindurch. Entsprechend muss hier einfach der Name DEATH fallen, doch auch zeitgenössische Referenzen wie GRUESOME sind recht und billig bei der Suche nach einschlägigen Namen, anhand derer man sich dem Sound von „The Blinding Light Of Faith“ nähern kann. Dabei erreicht die Band jedoch weniger den Grad an Giftigkeit, den etwa THE LURKING FEAR letztes Jahr zelebrierten, noch waten sie durch diese aufwühlende, ja: zermürbende Teergrube der neuesten MEMORIAM.

Denn DE PROFUNDIS mögen im Old-School Death Metal angekommen sein, doch gerade die progressive Würze des Vorgängers haben sie ein Stück weit mitgenommen, was sich vor allem im enormen, technischen Charakter des Riffings äußert – wo wir wieder bei DEATH wären. Schöne, sich leicht verquer schlängelnde Gitarrenmelodien lassen sich bei „Beyond Judgement“ wahrnehmen. Schön ist in dieser Hinsicht auch der jazzige Einschub in „Opiate For The Masses“. Ein bisschen Black Metal atmen die Gitarren wie eingangs angedeutet ebenfalls, eindrucksvoll in den eröffnenden Riffsalven von „Bastard Son Of Abraham“ zu hören. Genauso macht sich dieser Einschlag bei „Martyrs“ bemerkbar. Dennoch überwiegen die herrlich schmetternden Death-Metal-Attacken, die dank der zum Teil grobschlächtig anmutenden Rhythmik eine gewaltige Durchschlagskraft entwickeln, ohne zu thrashig rüber zu kommen. Der heftige Midtempo-Part vom ansonsten in flotteren Gefilden bollernden „War Be Upon Him“ ist ein gutes Beispiel hierfür.

Schlagende Argumente – „The Blinding Light Of Faith“ schmettert wie sau!

Die Entwicklung hin zu einem traditionelleren Sound hat bei DE PROFUNDIS also durchaus Sinn ergeben. Man mag wie gesagt hier und da etwas Giftigkeit vermissen, doch viel mehr lassen sich die Briten hier nicht zuschulden kommen. „The BLinding Light Of Faith“ ist ein rundum in sich stimmiges, herrlich schmetterndes und technisch hochwertiges Album mit einem Sound, der griffig und dreckig daher kommt und so dem hier gebotenen, traditionellen Todesblei noch mal zusätzliche Glaubhaftigkeit verleiht. Damit reihen sich DE PROFUNDIS mühelos in die Riege der Death-Metal-Highlights 2018 ein.

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27.05.2018

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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1 Kommentar zu De Profundis - The Blinding Light Of Faith

  1. ClutchNixon sagt:

    Von DoomDeath zu Progressive zu OldSchool. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.