„Victim No. 52“ der finnischen Band DE LIRIUMS ORDER ist die nächste volle Deathmetalbreitseite aus dem hohen Norden. Momentan scheint sich die nordische Veröffentlichungsflut gar nicht zu beruhigen. Das aber nicht alles, was den Skandinavischen Deathmetal-Stempel trägt, immer auf ganzer Linie überzeugen muss, beweist uns eben jene Band, um welche es sich hier dreht. Ok, zugegeben, DE LIRIUMS ORDER kombinieren die schlagkräftigsten Argumente der letzten 10 Jahre Deathmetalgeschichte. Überaus technische Argumente sind ebenso vorhanden wie scharfe kranke Melodien, die in einem schnellen Blastbeatgewitter verwoben werden. Eine tiefgrowlende Leiche steuert seine tiefen Monstervocals bei, während sind der Rest die Finger wundfrickelt. Nichts neues? Eben, den DE LIRIUMS ORDER weisen zwar Brachialität feinster Güte auf, wirken aber ab und an etwas einfallslos. Inhaltlich finden Geschichten von Jeffrey Dahmer und Andrei Chikatilo sofort die Logenplätze, wobei diese Geschichten auch schon zum x-ten Male in irgendwelchen Songs von diversen Grind/Deathbands verwurschtelt wurden. Irgendwie gibt es nichts Neues auf dem man wirklich aufbauen kann. Es fehlt einfach das gewisse Etwas in der Suppe, die DE LIRIUMS ORDER von den anderen Genrekollegen abheben lässt. Fazit: Die Finnen haben mit „Victim No. 52“ kein schlechtes Deathmetalbrett hervorgezaubert. Es geht fett zur Sache und vielen wird auch dieses Album sicherlich sehr zusagen. Unterm Strich betrachtet bietet der derzeitige Metalmarkt aber weit höherwertigere Bands, die eben jenes erwähnte Problem der Einfallslosigkeit besser und geschickter umgehen. Trotzdem, wer am perversen Gebolze einer in meinen Augen nur durchschnittlichen Deathmetalbands Interesse hat, der sei hier bestens bedient.
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