De Lirium's Order - Veniversum

Technical Death Metal ist ja immer so eine Sache. Oft genug wichsen die Musiker nur irgendwelche Skalen auf und ab, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass man gerade eine Platte einspielt und nicht im Proberaum improvisiert.

Ein Glück, dass es Scheiben wie „Veniversum“ gibt. Denn DE LIRIUM’S ORDER haben hier ein ganz hervorragendes Werk geschaffen, das den Großen des Genres in nichts nachsteht. Für eine Eigenproduktion ist der Klang des Albums durchweg gut, wobei es mir so vorkommt, als wären die Gitarren mit etwas zu viel Gain aufgenommen worden. Nichtsdestotrotz: Bass-Sound und jener des Schlagzeugs überzeugen durch Authentizität in der Aufnahme, und auch die Art, wie der Gesang in den Kontext eingearbeitet wurde, gefällt mir (obgleich es hier und da noch etwas an Definition fehlt, um eine bessere Sprachverständlichkeit gewährleisten zu können).

Das Artwork ist sehr schlicht gehalten, aber durchaus ansehnlich. Im Großen und Ganzen wirkt es so, als seien die fünf Herrschaften ohnehin viel mehr auf ihr musikalisches Vorbringen als auf ’sonstige Präsentationen‘ fixiert, was ja niemals schaden kann, wenn man sich ‚mal vor Augen führt, dass viele Bands im deathigen Bereich durch ihr ‚brutales Äußeres‘ bestechen wollen und nicht der Kunst wegen. Zurück zum Thema.

„Veniversum“ bietet wirklich alles, was man sich von einer guten technischen Death Metal – Scheibe nur wünschen kann. Rasante Gitarren-Soli, Blast-Beats, Groove und unfassbar tiefe Growls. Dabei wird das Material durchgängig abwechslungsreich vorgetragen, aber auch ‚mal das ein oder andere Lick wiederholt, um den Hörer nicht zu verwirren. Fantastische Melodien und Geschwindigkeit wechseln einander ab, während sich der Rest der Band auch ‚mal etwas zurücknimmt, um den Gitarren vollste Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten. Hier stimmt hinten und vorne jede Kleinigkeit; die acht Songs sind bis ins Detail zu Ende gedacht. Viel Spaß mit DE LIRIUM’S ORDER! Diese Platte kann man sich immer wieder anhören.