So ganz scheinen sich De Infernali, welche ein Side-Projekt von Dissection-Frontmann Jon darstellen, wohl auch nicht sicher gewesen zu sein, was sie denn da nun eigentlich präsentieren. Die Mischung von Techno, Gothic und EBM geht nämlich leider nicht so weit, die einzelnen positiven Aspekte der Musikrichtung miteinander zu verschmelzen, sondern reiht diese Elemente nur nacheinander auf, was insgesamt etwas unausgegoren wirkt. Nach einem knapp 5-minütigem Intro, was man getrost auf eine halbe Minute hätte kürzen können, da sich im Song absolut nichts verändert, beginnt mit „Ave Satan“ das Dilemma. Was mir aus den Boxen entgegenschallt, klingt verdächtig nach dem Sound der ersten Spielkonsolengeneration. Die Vocals scheinen den ersten Versuchen der Internet-Telefonie nachempfunden zu sein, was insgesamt einen nervenden Totalausfall darstellt. „Orcus Lursus“ stellt – abermals – ein Intro dar, was aber weit weniger nervend wirkt als Track 01, stärker variiert und weit mehr Atmosphäre aufbaut. Im Grunde genommen kann man die ersten zwei Songs damit getrost ignorieren und die CD mit „Orcus Lursus“ beginnen lassen… „Sign of the Dark“ ist dann der erste Song, den ich als Musik bezeichnen würde. Eine Mischung aus True Metal/Gothic-Vocals, die sich über einen Song legen, der in seiner Primitivität Vergleiche zu gängigen Dancefloor-Elaboraten nicht scheuen braucht, sich aber gerade aus diesem Grund sehr schnell im Ohr festsetzt. Weit mehr überzeugen kann dagegen „Revival/Paroxysmal winds/Forever gone“, welches zu 95% instrumental gehalten ist und durch Keyboard/Klavier-Einlagen zu begeistern weiß. Aus der so aufgebauten Stimmung wird man mit „Atomic Age“ brutal herausgerissen: Ein schneller EBM-lastiger Song mit verzerrten Vocals, der vom Stil her ein wenig an Atari Teenage Riot erinnert. Leider überwiegt nach einigen Minuten wieder das Spielhallen-Gefiepse, so daß dieser eigentlich sehr brauchbare Song einiges an Qualität verliert. „Liberation“ ist dann wieder ein sehr langsamer atmosphärischer Song, der mit seinen gesprochenen Vocals ohne Probleme auf so mancher Black Metal-CD als Intro einen Platz finden könnte. Bei „X“ scheinen sich Jon und die restlichen Bandmitgliedern dagegen wieder in der historischen Spielhalle eingefunden zu haben: Unerträgliches Gefiepse, in das sich nach einiger Zeit verzerrte Vocals einreihen, was insgesamt an defekte und sich überlagernde Telefonleitungen in Verbindung mit einer Bonermaschine erinnert… So hätte man diese CD besser nicht enden lassen sollen (Der im Booklet ausgewiesene neunte Track fehlt schlichtweg)… Fazit: Mit „Orcus Lursus“, „Revival/Paroxysmal winds/Forever gone“, „Atomic Age“ und „Liberation“ finden sich also vier Tracks ein, die zwar recht brauchbar und interessant sind, aber absolut nichts neues bieten. Gothic/EBM-Tracks ähnlichen Kalibers gibt es zuhauf und wer auf ein Techno/Metal/Industrial-Chaos steht, findet in Bile oder auch Atari Teenage Riot um Längen besseres. So sehr ich es auch begrüße, wenn sich Bands mit anderen, ihnen eigentlich fremden, Stilen beschäftigen: Sollte man nicht erst ein wenig rumexperimentieren, was man mit den neuen Sounds alles machen kann, anstatt gleich die ersten Spielereien auf CD zu bannen?
KOOOOOOOOTTTTTTZZZZZZZZZ!!!!!!!!!! WWWÜÜÜÜÜÜRRRRRGGGG! Was hat das mit Musik zu tun? Selbst beinharte Techno-Fans, die sonst den stupidesten Mist hören, lachen sich bei diesem Akustik-Dünnschiss, bei dieser Drecksscheisse kaputt!
Das Positive ist, dass sich Jon Nödveidt mittlerweile selbst entsorgt hat und somit keine Gefahr besteht, dass ein weiteres De Banali, ähm, Infernali-Album entstehen kann.