De Arma - Lost, Alien & Forlorn

Review

Gerade erst begeisterten LÖNNDOM-Mastermind A. Petterson und J. Marklund, bekannt von u.a. LIK und SORGELDOM, mit dem kauzigen, aber zugleich magisch nostalgischen Debüt ihres neuen Projekts STILLA, schon veröffentlichen die Herren – diesmal ohne A. Johansson und Pär Stille (BERGRAVEN), dafür unterstützt von F. Allain (FEN) – mit “Lost, Alien & Forlorn” ein weiteres bemerkenswertes Debüt.

“Lost, Alien & Forlorn” von DE ARMA schlägt dabei zwar in eine andere Kerbe als “Till Stilla Falla”, verzaubert jedoch mit derselben authentischen und emotionalen Attitüde, mit derselben einnehmenden Magie und der Fähigkeit, vor den geistigen Augen des Hörers ein Meer an stimmungsvollen Bildern und Eindrücken entstehen zu lassen. Tief melancholisch, aber zugleich hier und da von einem erwärmenden Funken Hoffnung beseelt, bahnen sich die scheinbar schwebenden, aber beharrlich weiter strömenden Gitarren, untermalt und angetrieben von den rockig mitreißenden, hypnotischen, stoischen Drums, ihren Weg durch die Soundlandschaft und zugleich schonungslos ins Ohr des wehrlosen Hörers, der zunächst überfordert ist, “Lost, Alien & Forlorn” jedoch nach und nach zu greifen und auch zu begreifen lernt. Erinnerungen an Bands wie KATATONIA werden hier schnell wach und bezüglich der zarten, zerbrechlichen, oft mehrstimmigen cleanen Vocals auch an ALCEST und natürlich FEN. Nur setzen DE ARMA deutlich weniger auf weiche, säuselnde Melodien, die den Hörer umschmeicheln und umgarnen, als die Franzosen von ALCEST, F. Allains hin und wieder minimal schräger Gesang, der das verschrobene, mysteriöse Gesamtbild der Veröffentlichung komplettiert, wirkt vielmehr zurückhaltend, in sich gekehrt, wehmütig und ein wenig sehnsüchtig.

“Lost, Alien & Forlorn” gewinnt, vor allem durch seine Linearität und seine hypnotisierende, stoisch gleichförmige Art, mit jedem Durchgang an Intensität und entfaltet seine ganze Wirkung so erst nach und nach. Dann fällt allerdings auch auf, dass das Album in den wenigen Momenten, in denen DE ARMA wütend und ungehalten ausbrechen, sich die Kontrolle scheinbar geradezu zurück erkämpfen müssen, ja kurzzeitig sogar Double Bass-Attacken und fiese, inbrünstige Screams das Klangbild bestimmen und in Kontrast zu den weichen Gitarren und Gesangslinien treten, sich mit ihnen duellieren und schlussendlich doch zu einem gewaltigen Ganzen verschmelzen, doch seine besten Momente hat. Und hiervon hätten es gern noch einige mehr sein dürfen.

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29.03.2013

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