DAYSEEKER aus dem Orange County in Kalifornien gehen ins zehnte Bandjahr und bringen mit „Dark Sun“ den Nachfolger zu „Sleeptalk“ heraus. Wir haben uns zuletzt mit dem 2017er-Werk „Dreaming Is Sinking /// Waking Is Rising“ beschäftigt. Über das Genre der Band werden sich Online-Portale nicht so ganz einig, hier heißt es Rock, da heißt es Post-Hardcore, daher hilft nur eins: selber einmal reinhören.
DAYSEEKER – Post-Popcore?
Die ersten Momente von „Dark Sun“ lassen einen stirnrunzelnd zurück, so ist das, was einem da entgegen schlägt doch astreine Popmusik. Gut, dann setzen noch ein paar harte Gitarren ein, aber insgesamt ist „Dreamstate“ ein recht zahmer Alternative-Rock-Song. „Neon Grave“ verspricht, in die selbe Kerbe zu schlagen. Doch was ist das da gegen Ende? Da kommt ja tatsächlich ein Breakdown und ein paar Screams. Die stehen der Band gut zu Gesicht, hoffentlich sind es nicht die letzten auf der vierzigminütigen Scheibe.
Über die nächsten Songs geht es leider erst einmal relativ poppig weiter, seinen Tiefpunkt findet die Scheibe bei „Midnight Eternal“, das weder mit Rock noch Metal zu tun hat und zwischen dem ganzen Pop auf einem großen Mainstreamsender nicht auffallen würde. Der Titeltrack hat zumindest ein paar feine Keyboardmelodien. Danach bleibt es erst einmal weiterhin recht beliebig.
So ganz aus dem Quark kommen DAYSEEKER dann auch nicht mehr. Mag sein, dass ihre Wurzeln irgendwo mal metallisch waren, aber über weite Strecken fällt es schon schwer, dieses Album überhaupt noch als Rockmusik zu bezeichnen. Das Publikum für die Musik ist sicherlich vorhanden, da sprechen die Klicks und Streams auf den gängigen Portalen eine eindeutige Sprache, aber herausstechend ist hier einzig und alleine die zuckertriefende Radiotauglichkeit.
Ist „Dark Sun“ gar nicht so dunkel?
Klar, die Lyrics werden größtenteils süßlich dahingesäuselt und Titel wie „Crying When You’re Dancing“ zeigen schon, wessen Kind sie sind, aber wirklich melancholische Stimmung möchte nicht aufkommen. DAYSEEKER sollten sich mehr auf ihre Post-Hardcore-Seite wie in „Neon Grave“ konzentrieren, dann könnte das mit uns nochmal was werden.
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