Die seit nunmehr 15 Jahren emsig strebenden DAYS OF GRACE lassen sich auf Anhieb nur schwer in einer Schublade unterbringen. Ihr Drittwerk „Painter“ besticht durch eine bunte Vielzahl verschiedenster Elemente und kann, das gleich vorweg, über weite Strecken überzeugen.

So lässt sich „Painter“ weder unmissverständlich als Death Metal abstempeln, genauso wenig als Thrash oder Hardcore. Sämtliche, der vorstehend genannten Stilrichtungen sind in dem Sound der aus Halle stammenden Formation vereint. Gewisse Parallelen zu RAGING SPEEDHORNs Opus Magnum „How The Great Have Fallen“ sind nicht minder abzustreiten, wie geflissentliche Querverweise auf Bands wie PRO-PAIN, GODSMACK und auch DISTURBED, doch versteht man es sich seinen eigenen Weg durch den dichten Metal-Dschungel zu schlagen. Belassen wir es somit schlicht bei abwechslungsreichem, unterhaltsamem Metal; dass erfasst es im Wesentlichen ganz gut.

Bereits mit dem Opener „S.O.A.D (She Orders A Drug)“ wird im Uptempo-Bereich sehr viel versprechend durchgestartet: Harsche, brachiale Riffs, unterlegt mit einem flotten und peitschenden Drumming. Zum Refrain hin, und das darf als bezeichnendes Trademark der DAYS OF GRACE betrachtet werden, hellt der Sound merklich auf und mündet in großen Melodien.

Das Gros der restlichen elf Songs weisen jedoch eher stampfende, catchy Grooves auf, die förmlich danach schreien, live vor Publikum dargeboten zu werden. Als weitere Anspieltipps sind „Breathe The Purity“ und das starke „Howl With The Pack“ – wenn ich mich nicht ganz täusche, wurde hier gekonnt das Thema von „Peter Und Der Wolf“ zitiert – zu nennen, die dank einer anständigen Produktion aus den Vollen schöpfen können. Sänger Peter ist stets bemüht den Songs Abwechslung zu verleihen und drückt mit seinem variablen Gesang – von markigen Shouts, bis hin zu gefühlvollen, cleanen Vocals, ist alles vertreten – der Musik einen eigenen Charakter auf. Auch die vorhandenen, mitunter auffallenden Durchhänger können den Gesamteindruck einer durchweg amtlichen Scheibe nicht trüben.