Interessantes Medium, das DAWNFADES sich für ihr neuestes Album „Together We Die For“ gewählt haben. Sind die Burschen ihrer Zeit etwa schon voraus, denn USB-Sticks wären vielleicht die zukünftige Alternative zur herkömmlichen CD, oder ist das nur ein einmaliges Gimmick? Wer weiß, auf alle Fälle ist das Format in dieser Form zunächst beinahe eine Rarität und das von einer Band, die bereits seit mehr als 17 Jahren gemeinsam musiziert.
So neugierig allerdings die Verpackung macht, so wenig fortschrittlich ist der Inhalt. Geboten wird eine solide Mixtur aus Metal und Hardcore. Eher traditionell legt das Quartett viel wert auf mächtigen Groove denn auf zünftige Mospharts. Das gelingt auch ganz gut, bietet aber wenig Raum für Originalität. Dafür gibt es eben gewissermaßen Old-School, der noch wenig mit dem zu tun hat, was seit der New Wave Of American Heavy Metal als Metalcore bezeichnet wird – mag aber auch an dem hohen Hardcore-Anteil liegen. Jedenfalls entwickelt sich „Together We Die For“ innerhalb der guten Zeit, trotz saubererer, kraftvoller Produktion zu einer wenig spektakulären Angelegenheit. Mitunter zuckt das Bein mit, auch die deftigen Vocals von Fronter Hartwig Mund verströmen Kraft, sind aber leider wenig variabel. Das gilt auch für den Gesamtsound, der wenig Raum für Spannungsbögen lässt, selten mal mit Doubelbass-Attacken zum Angriff bläst, oder wie vor allem im Schlusstrack „BodyDirected“ gar mit Clean-Vocals überrascht.
Alles in allem bleibt das aber zu wenig, um langfristigen Eindruck zu hinterlassen. „Together We Die For“ ist ein nett groovender Nebenkriegsschauplatz gestandener Musiker, die ihren Stil zwar eindeutig gefunden haben, sich aber eventuell zu sehr innerhalb selbstgesteckter Grenzen bewegen. Spannung gibt es somit weniger und das ist innerhalb von 27 Minuten tatsächlich enttäuschend, könnte man in der kurzen Zeit doch mächtig einen vom Stapel lassen – so bleibt die Verpackung deutlich spektakulärer als der Inhalt.
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