
Das Tuomas-Saukkonen-Projekt DAWN OF SOLACE verschwand erst 14 Jahre in der Versenkung und kehrte dann produktiv zurück. Mit „Affliction Vortex“ hat die Band gerade das dritte Album in fünf Jahren veröffentlicht. Und das, obwohl Mastermind Saukkonen schon länger wieder mehrgleisig fährt. Von seinen aktuellen Projekten ist DAWN OF SOLACE das ‚weichste‘ und bildet besonders zu WOLFHEART einen Gegenpol. Bei den Vorgängeralben „Waves“ und „Flames Of Perdition“ waren wir uns in einem Kritikpunkt einig: dem Klargesang von Mikko Heikkilä. Der war zwar nie schlecht, aber brachte eine gewisse Einförmigkeit mit sich. Das aktuelle Album macht einiges besser, wovon Platz 4 in unserem Soundcheck zeugt.
DAWN OF SOLACE stellen sich breiter auf
Auf „Affliction Vortex“ hat sich die Band gesanglich breiter aufgestellt. Die Growls sind zurück, von Tuomas Saukkonen sowie Mikko Heikkilä selbst. Diese sind gelungen und bringen die nötige Abwechslung. Der Klargesang dominiert zwar weiterhin, ist aber bekömmlicher und besser in den Mix eingebettet. Möglicherweise zieht mittlerweile einfach ein Gewöhnungseffekt. Als sehr gelungen erweist sich die Kombination aus Klargesang und hintergründigen Growls, beispielsweise zu hören im mehrstimmigen Refrain von „Murder“.
Musikalisch kommt „Affliction Vortex“ ohne viel Schnickschnack aus. So fallen die Synths im Intro und Outro besonders auf. Sowohl typisch finnischer Melodeath als auch Death-Doom sind vertreten, auch wenn der Gothic-Metal-Einfluss, den Kollege Mirko zuletzt beschrieb, auch hier stark ist. Anleihen der Landsleute INSOMNIUM („Invitation“) oder SWALLOW THE SUN („Mother Earth“) sind definitiv vorhanden und willkommen.
„Affliction Vortex“ erreicht ein neues Level
„Fortress“ und die erwähnten Songs „Invitation“ und „Mother Earth“ bilden die Highlights auf „Affliction Vortex“. Es sind unter anderem jene Stücke, in denen die Growls verstärkt auftreten und die musikalisch härter zur Sache gehen. Schwächer, weil unspektakulär, sind dagegen „Into The Light“ und „Dream“. Insgesamt bewegen sich DAWN OF SOLACE hier trotzdem auf einem höheren Level als bisher. Das größere Maß an Abwechslung tut dem Album sehr gut. Obwohl man bei den härteren Stücken von einer Annäherung an andere Saukkonen-Bands sprechen könnte – zumindest an BEFORE THE DAWN – bleiben die klare Abgrenzung und der charakteristische Sound von DAWN OF SOLACE erhalten. Eine klare Empfehlung.
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