Davidian - Hear Their Cries

Review

DAVIDIAN kennen keinen Stillstand! Zuerst startet man die Kampagne zur Bekehrung der Metalanalphabeten („Thrash schreibt man mit H, Du Nutt!“), dann organisieren sie in aller Regelmäßigkeit das exzellente Zabbaduschder-Open-Air, jetzt veröffentlichen sie, quasi nebenher ihr zweites Album „Hear Their Cries“.
Dieses offeriert dem geneigten Hörer – was wohl – Thrash Metal, der einem kräftig auf die Zwölf schlägt.

Produziert wurde die Scheibe von Andy Classen, was eigentlich schon alles über die soundtechnischen Details aussagt. Um es zu verdeutlichen: Hier regiert der fette Hammer! Bei allem Druck bleiben die Instrumente aber zu jeder Zeit transparent. Einen sauberen Job hat der Herr Classen da abgeliefert. Die Band zeigt sich des großen Namens hinter dem Mischpult aber auch würdig und überzeugt mit einer tadellosen spielerischen Leistung.
Leider hapert es noch etwas an den Songs selbst. Vor allem zu Beginn der Platte überschlagen sich DAVIDIAN förmlich in ihrem Bestreben, einem den Kopf vom Hals zu prügeln und vergessen dabei die großen Momente, das gewisse Etwas, das einen guten Track noch besser macht. Das sollten sie doch lieber ihren Kollegen von DEW-SCENTED, die auch das eine oder andere Mal durchscheinen (v.a. „The Prince“) überlassen.
Besserung bringt „Dark Lights“. Hier werden durch den getragenen Einstieg Erinnerungen an neuere THE HAUNTED wach. Doch DAVIDIAN wären wahrscheinlich nicht sie selbst, würde dieses Lied nicht auch sein Heil in deftigen Knüppelparts finden.
Und als ob sie den Beweis antreten wollten, keine Vergleiche mit anderen Bands nötig zu haben, schicken sie mit „Follow“ einen Song ins Rennen, der gekonnt melodische Elemente, Groove und knackiges Geballer in sich vereint. So sehen DAVIDIAN in Bestform aus.

Mit neuem Sänger, sein Vorgänger konnte mich rein stimmlich gar nicht überzeugen, und einem neuen Album im Gepäck, werden die Schwaben in naher Zukunft bestimmt vermehrt auf sich aufmerksam machen können. Ich bin jedenfalls gespannt, was DAVIDIAN auf dem Nachfolger von „Hear Their Cries“ anbieten werden. Bis dahin sei jedem Thrashfan, der auf guten, harten Stoff mit zeitgemäßem Sound steht, das aktuelle Werk der Schwaben empfohlen.

03.06.2008
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