Ich bin dem klassischen Heavy Metal und auch dem Power Metal nicht abgeneigt. Dennoch finde ich diese ganze Trve-Metal-Geschichte peinlich und Bands, welche nach einem Bandmitglied benannt werden, haben es bei mir schwer. Vielleicht bin ich somit nicht der perfekte Rezensent für ein Album wie „Still A Warrior“ der DAVID SHANKLE GROUP – dennoch gibt es eine objektive Rezension. Denn objektiv betrachtet, ist das neue Album der Gruppe eine starke Platte mit kleinen Schönheitsfehlern.
Nach dem guten Debüt „Ashes To Ashes“ von 2003 und dem mäßigen „Hellborn“ von 2007 hat die Formation rund um den ehemaligen MANOWAR-Gitarristen David Shankle, welcher von 1989 bis 1994 bei den „Kings Of Metal/Steel/Wasauchimmer“ tätig war, ihre dritte Langrille in petto. Geboten wird deftiger Heavy Metal mit Power-/Trve-Metal-Schlagseite. Der Opener „Still A Warrior“ nimmt sich keine Zeit für überflüssige Intros und brettert von Anfang an amtlich aus den Boxen. Sänger Warren Halvarson macht einen soliden Job am Mikro – und auch wenn mir seine Stimme zu sehr die gängigen Power-Metal-Klischees abgrast – Leute, die sich in diesem Sektor bewegen, werden ihre Freude am Gesang von Halvarson haben.
Aufhorchen lassen Songs wie das dritte Stück „Glimpse Of Tomorrow“. Mit seinem treibenden Schlagzeugspiel und dem hochkarätigen, melodischen Riffing lädt der Titel zum Bangen ein und Überraschungen liefern akustische Nuancen in der Mitte des Songs.
Was mir negativ aufgefallen ist, ist die klinische Produktion von „Still A Warrior“, welche besonders den Gitarrensolos ihre Authentizität nimmt. Das Album wirkt zwanghaft auf Hochglanz poliert. Oft passt das sogar ganz gut, in manchen Momenten, wie zum Beispiel dem letzten Drittel von „Fuel For The Fire“, sorgt dieser „Allerweltssound“ jedoch für unglaubwürdige Momente, welche besonders den an sich gelungenen Gitarrensoli schaden.
Dennoch hat die DAVID SHANKLE GROUP hier ein gelungenes Werk am Start, welches Freunden des Genres und vor allem der Band nicht vor den Kopf stoßen wird. Fazit: Starke Scheibe, die man häufiger rotieren lassen kann, ohne dass sie langweilig wird. Beim Sound wäre allerdings mehr drin gewesen.
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