DAVE EVANS ist der „King of all badasses“. Ja, genau?! Zumindest behauptet er das selbst auf seiner Website. Da bekommt man doch wirklich gleich Lust sofort ins weite Netz einzusteigen und nach diesem Herrn in diversen Suchmaschinen zu suchen. Als großer AC/DC-Fan musste ich erschrocken feststellen, dass es sich hierbei wahrhaftig um den DAVE EVANS handelt, der in den Dinosaurier-Jahren der Band (~1974) für ein paar Wochen das Mikro in der Hand hielt um „Can I Sit Next To You Girl?“ einzusingen. Übrigens einer der schwächsten Songs in der Geschichte der Australier!
Sich dann gleich als „former member of AC/DC“ zu bezeichnen, scheint mir dann doch ein wenig überheblich, denn zu dieser Zeit und mit diesem Song waren AC/DC nicht gerade erfolgreich und konnten höchstens ein paar Dutzend Fans begeistern. Aber was soll’s? Muss ja jeder selber wissen. Auf alle Fälle hat dieser mysteriöse Mr. Evans sich 2004 entschieden ein Hard-Rock-Album einzuspielen, das den unheilvollen Titel „Sinner“ trug. Schon dieser Longplayer war eine absolute Enttäuschung und mit „Judgement Day“ setzt der alternde Australier noch einen drauf; im negativen Sinne!
Die Musik, die er da macht, lässt sich ganz einfach in die Schublade „schlechter Hard Rock“ stecken. Dauernd hat man das Gefühl, als ob er AC/DC in jedem Ton und jeder Oktave kopieren möchte, es ihm aber nie gelingt. Seine Stimme bewegt sich dauernd zwischen deren von Bon Scott und Brian Johnson und kann einfach viel zu wenig eigene Akzente setzen. Auch die Rhythmusfraktion scheint keine Eigenständigkeit zu besitzen und klampft einfach vor sich hin. Soll nicht heißen, dass DAVE EVANS ein nichts taugender Musiker ist, das in keinem Fall, doch mit „Judgement Day“ hat er nicht gerade den Vogel abgeschossen.
Die dauernden Refrain-Wiederholungen nerven mit der Zeit, auch wenn seine vokalen Fähigkeiten positiv herausstechen können. Die Musik hat kein Ohrwurm-Potential, im Gegensatz zur Musik seiner „Ex-Band“. Die einzigen Höhepunkte, die meiner Meinung nach herausstechen, sind „Band Molls“ und „Shoot On The Sight“. Das war es dann auch schon. Der Rest bewegt sich irgendwo zwischen total uninspiriertem Hard Rock und nicht einmal durchschnittlichem Material. Die Cover-Version des Klassikers „House Of The Rising Sun“ ist zwar nicht schlecht, hätte man sich aber auch sparen können, denn davon gibt es einfach schon genug Interpretationen.
Was bleibt, ist ein wirklich fahler Nachgeschmack. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Oder doch eher Fisch? Aber wenn, dann schlechter…
Das ist eine sehr schwache Rezi. Davi for president! Lasst den Mathias Hiphop hören und nicht schreiben.