Dauþuz - Die Grubenmähre

Review

Mit einem gänzlich unverbrauchten Thema im Gepäck agieren die deutschen Black Metaller DAUÞUZ, welche sich übrigens als „DAUTHUZ“ aussprechen lassen. Die negativen Aspekte des (vor-) industriellen Bergbaus sind das Thema des zweiten Albums „Die Grubenmähre“. In lyrisch ausgefeilten Texten wird ein radikaler Gegenpol zur heutigen Industriekultur geschlagen, welche eine romantisierende Interpretation favorisiert.

Nicht nur lyrisch sind DAUÞUZ interessant…

Aber auch musikalisch haben DAUÞUZ einiges zu bieten. Ihre Interpretation des Black Metals ist sehr deutsch. Verbindungen zu Bands wie ERHABENHEIT oder AASKEREIA sind möglich, auch SEELENFROST – ein Projekt von DAUÞUZ-Musiker Semgoroth – sind nicht sehr fern. Die Produktion ist rau, wie die Arbeit unter Tage und etwas zu kratzig. Melodische Gitarrenläufe und der vielschichtige Gesang prägen das Album maßgeblich. Insbesondere die an AASKEREIA erinnernden hohen Gesangsparts gehen dank der emotionalen Thematik und viel Verzweiflung unter die Haut.

Fördern schwarzes Gold aus der Tiefe – DAUÞUZ

Obwohl die Grundausrichtung von DAUÞUZ eher sperriger Natur ist, können die einzelnen Stücke des Albums durch eingängige Riffs und gutes Songwriting überzeugen. Ist der Zugang einmal gefunden, entfaltet sich die gesamte Klasse von „Die Grubenmähre“. Positiv wirkt sich sodann der hohe Abwechslungsreichtum der Platte aus.

Summa summarum – zurück im Tageslicht

Wer deutschen Black Metal bevorzugt und auch einem neuen Themenfeld nicht abgeneigt ist, wird von „Die Grubenmähre“ keinesfalls enttäuscht werden. Beeilung ist allerdings hinsichtlich der Vinyl-Variante angesagt – diese wird auf 100 Exemplare limitiert sein.

„Graue Halden, dürr und kahl,
Schlote, die zum Himmel ragen,
Menschenleiber, welk und fahl,
Die sich hasten, die sich plagen.“
Heinrich Kämpchen – Ein Bild (1899)

20.11.2017
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