Mit einem gänzlich unverbrauchten Thema im Gepäck agieren die deutschen Black Metaller DAUÞUZ, welche sich übrigens als „DAUTHUZ“ aussprechen lassen. Die negativen Aspekte des (vor-) industriellen Bergbaus sind das Thema des zweiten Albums „Die Grubenmähre“. In lyrisch ausgefeilten Texten wird ein radikaler Gegenpol zur heutigen Industriekultur geschlagen, welche eine romantisierende Interpretation favorisiert.
Nicht nur lyrisch sind DAUÞUZ interessant…
Aber auch musikalisch haben DAUÞUZ einiges zu bieten. Ihre Interpretation des Black Metals ist sehr deutsch. Verbindungen zu Bands wie ERHABENHEIT oder AASKEREIA sind möglich, auch SEELENFROST – ein Projekt von DAUÞUZ-Musiker Semgoroth – sind nicht sehr fern. Die Produktion ist rau, wie die Arbeit unter Tage und etwas zu kratzig. Melodische Gitarrenläufe und der vielschichtige Gesang prägen das Album maßgeblich. Insbesondere die an AASKEREIA erinnernden hohen Gesangsparts gehen dank der emotionalen Thematik und viel Verzweiflung unter die Haut.
Obwohl die Grundausrichtung von DAUÞUZ eher sperriger Natur ist, können die einzelnen Stücke des Albums durch eingängige Riffs und gutes Songwriting überzeugen. Ist der Zugang einmal gefunden, entfaltet sich die gesamte Klasse von „Die Grubenmähre“. Positiv wirkt sich sodann der hohe Abwechslungsreichtum der Platte aus.
Summa summarum – zurück im Tageslicht
Wer deutschen Black Metal bevorzugt und auch einem neuen Themenfeld nicht abgeneigt ist, wird von „Die Grubenmähre“ keinesfalls enttäuscht werden. Beeilung ist allerdings hinsichtlich der Vinyl-Variante angesagt – diese wird auf 100 Exemplare limitiert sein.
„Graue Halden, dürr und kahl,
Schlote, die zum Himmel ragen,
Menschenleiber, welk und fahl,
Die sich hasten, die sich plagen.“
Heinrich Kämpchen – Ein Bild (1899)
Ziemlich oberflächlich wirkendes Review und zu viele billige Vergleiche mit anderen Bands, die überhaupt nicht passen… Kann man denn nicht über Musik und Texte sinnieren ohne ständig andere Bands heranzuziehen. Der Gesang ist nicht mit Aaskereia zu vergleichen, da er um einiges Abwechslungsreicher ist und der Sänger von Dauþuz Tonlagen im cleanen Breich auch treffen und halten kann. Und Aaskereia waren niemals die Ersten, die diese „Art“ von Gesang (screams) verwendet haben. Mal was von frühen Burzum (ich weiß pfui für Gutmenschen) oder Helheim´s Jormundgand. Heutzutage ist es mit Reviews, wie mit der Musik. Mehr Masse, statt Klasse. Hauptsache alles kurz abhandeln, damit man soviel Leute wie möglich irgendwie erreicht.
Album 9- / Review 5 Punkte 😉
Es steht doch nirgendwo, dass Aaskereia die ersten waren.
Der Verortung dienende Heranzug von Bands in ähnlichem Fahrwasser find ich auch nicht verwerflich.
Zumal „Verbindungen … sind möglich, auch … sind nicht sehr fern.“ keine Gleichheit unterstellt.
„Insbesondere die an AASKEREIA erinnernden hohen Gesangsparts …“ , auch daran ist nichts falsch.
Unabhängig davon hat das Review doch einen sehr positiven Tenor.
hätte nicht gedacht das es im black metal so eine besondere und andersartige erneuerung geben wird. mich wundert das man bisher rein gar nichts von dieser band gehört hat. dauthuz sollten eindeutig mehr aufmerksamkeit bekommen als manch ein dahingerödelter kram mit 0815 prägung. dabei sind sie musikalisch ja stark oldschool 90iger lastig. einfach genial. und das thema passt nach anfänglichem stirnrunzeln auch einfach zu gut zum spirit von black metal und das ohne die üblichen satansklischees. zumindest wenn man sich mit den lyrics beschäftigt. für mich die black metal scheibe des jahres 2017! wem das vorgestellte album hier auch zusagt der sollte unbedingt auch in ihr debütalbum reinhören. das steht der neuen scheibe in nichts nach. das debut schimpft sich: in finstrer teufe
volle punktzahl!
ich hoffe man kann die jungs mal live erleben. das wäre sicher einmalig.
Black Metal Album des Jahres 2017!
Leider in der Tat ein recht oberflächliches Review zu einer Scheibe, die alles ist, außer eben das. Tolles Album, geiler Sound, genialer Sänger samt Texte.. Auch mein BM-Album des Jahres 2017! Chapeau.
7 Punkte? Schwachsinn. 12! Völlig unterbewertete Band.
Eine der top Scheiben des vergangenen Jahres!
Meine Freundin so: Was hörste da, wieder so Teufelsmusik?
Und ich so: Black Metal mit Texten über die negativen Aspekte des vorindustriellen Bergbaus.
Und sie so: Aha…cool? (verlässt den Raum)
8/10 für das Album, 1 Punkt Bonus für den Gesichtsausdruck meiner Freundin.