Das Scheit - A Darker Kind Of Black

Review

Mit „A Darker Kind Of Black“ veröffentlichen die Rüdesheimer DAS SCHEIT nach acht Jahren ein neues Album. Lässt eine Band derart viel Zeit verstreichen, liegt die Vermutung nahe, dass besonders intensiv an der Qualität von Musik und Text gefeilt wurde. Wer jedoch auf frischen und hochwertigen Dark Rock hofft, der wird eine große Enttäuschung erleben.

Der Opener „Sick“ lässt zunächst ein starkes Album erwarten, welches mit einem Mix aus harten und düsteren Klängen besticht. Einflüsse aus Gothic Metal und Industrial formen hier einen treibenden Song, der sicherlich bewusst als erste Hörprobe veröffentlicht wurde. Doch nachdem das kurzweilige Stück verklungen ist, lassen sich kaum noch positive Aspekte des Albums finden. Die Stimme von Sänger Clint ist allzu oft eintönig und anstrengend, die Songs ähneln einander sehr häufig und die Texte sind teilweise klischeebeladen. Bestes Beispiel für die genannten Punkte ist „Heartbeat“.

Songs wie „Down In The Depths“ oder „Goodbye To Tonight“ betonen die recht düstere Grundstimmung von „A Darker Kind Of Black“, verstreichen jedoch ohne wirkliche Besonderheit oder Abwechslungsreichtum. Dies liegt sowohl am Gesang als auch an der Instrumentierung und Songstruktur.

Doch veröffentlichen DAS SCHEIT hiermit kein durchweg schlechtes Album. „Soulmate“ ist ein durchaus kräftiger Song, auch wenn die Verzerrung des Gesangs nicht notwendig ist. Der beste Track ist wohl „Velvet Tears“, ein melancholischer Titel, der besonders durch das Gitarrenspiel und die eingesetzte Elektronik eine gewisse Emotionalität spüren lässt. Auch „Devil’s Handshake“ und das lustig interpretierte RIHANNA-Cover „S&M“ zeigen, dass „A Darker Kind Of Black“ seine Höhen hat. Den Abschluss bildet eine Smooth-Jazz-Variante des DAS SCHEIT-Songs „Hollow“, der bereits im Original nicht wirklich überzeugt. Daher ist der durchaus interessante musikalische Ansatz nicht allzu gelungen.

DAS SCHEITs jüngstes Werk ist somit ein sehr durchwachsenes Album, das Abwechslung und Innovation vermissen lässt. Der Versuch, „schwärzer als schwarz“ zu sein, ist hier definitiv nicht gelungen.

12.03.2016
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