Das Präparat - Tanz Mit Deinem Gefühl MCD

Review

50% des Synthiewave-Duos Welle Erdball verbergen sich hinter dem Projekt Das Präparat, das zwar seit einigen Jahren existiert, die bisherigen Veröffentlichungen sind jedoch nie offiziell erschienen. Sänger Honey nutzt nun die Schaffenspause im Hause Welle Erdball, um sich wieder seinem Seitenprojekt zu widmen – das Ergebnis ist die MCD „Tanz mit Deinem Gefühl“, die diesmal auch für die breite Öffentlichkeit bestimmt ist. Dass Honey hier seine Finger mit im Spiel hat, wird das elektro-geschulte Ohr relativ schnell erkennen, hört man doch immer wieder Welle Erdball-typische Sounds aus den insgesamt 8 Tracks heraus. Dabei kommt jedoch weniger die leicht kitschige Seite von Welle Erdbell zum Tragen, sondern vielmehr die „härtere“, die man aus Welle-Songs wie „Starfighter F104-G“ kennt. Die Melodie des Titeltracks ist äusserst eingängig, sehr hübsch auch die weiblichen Vocals, die ja auch bei Welle Erdball den Reiz vieler Songs ausmachen. Vor allem die „Tanz der Sklaven“-Version ist wie geschaffen für die Elektroclubs, mein persönlicher Favorit der insgesamt fünf verschiedenen Versionen des Titeltracks. Die restlichen Varianten sind dabei allesamt sehr unterschiedlich arrangiert – mal klassisch, mal retro-elektronisch, mal mit Gitarren unterstützt. Auf jeden Fall sehr abwechslungsreich, für jeden Geschmack dürfte hier etwas dabei sein. Nicht zu vergessen auch der sehenswerte Videoclip zu „Tanz mit deinem Gefühl“. Hinzu kommen noch drei Bonustracks, die qualitativ jedoch bei weitem nicht an den Titelsong herankommen. „Niemandsland“, „Totgeburt“ – beide der Anatomie LP (2003) entnommen – und „Mein Freund der Baum“ gehen zwar musikalisch in die gleiche Richtung, meine Begeisterung hält sich bei allen drei Tracks jedoch sehr in Grenzen. Die gelungenen Versionen des Titeltracks rechtfertigen jedoch unter dem Strich dennoch einen Kauf dieser MCD, über den Rest hüllt man besser des Mantel des Schweigens und hofft auf weitere Songs à la „Tanz mit deinem Gefühl“ auf dem geplanten Album „Homo Futura“.

03.07.2004
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