DAS LETZTE ist ein Bandname, der durchaus gefährlich werden kann, denn liefert man Mist ab, so sind sarkastische Wortspiele beinahe vorprogrammiert. Das ist hier allerdings nicht nötig, auch wenn mir die CD der Norddeutschen (ich gehe zumindest davon aus, denn die meisten Gigs, die auf der Myspace-site angekündigt sind, kann man dort besuchen) leider nicht so sehr gefällt. Der Sound klingt in meinen Ohren etwas zu sehr nach gutem Proberaummitschnitt, ob nun beabsichtigt oder nicht. Die Soli erschlagen gerne ein wenig die anderen Instrumente im Mix und ähnliche Kleinigkeiten summieren sich hier zu einem Album, das man mögen muss. Nach längerem Anhören gewöhne ich mich ein wenig daran und stolpere dennoch über kleine Haken. Das akustische Zwischenspiel „Necrobiosis“ ist komplett unnötig und stört eher den Fluss des meist schnelleren Black/Death Metals. Das Intro hätte halb so lang gereicht – und da ist eher die zweite Hälfte zu bevorzugen, weil eben höchst ungewohnt in diesem Genre.
Natürlich will ich nicht nur meckern. Der abwechselnde Brüll-Kreischgesang ist sehr effektiv, die Texte, von „Menschenfleisch“ abgesehen, wahrlich nicht von schlechten Eltern, das Keyboard klingt nur an ganz wenigen Stellen zu aufgesetzt, bei „Aderlass“ komprimiert die Band all ihr Können in den besten Song der Platte und der Drummer ist gerade im schnellen Bereich eine Bank, ganz langsame Songs sollten für DAS LETZTE hingegen dann aber doch tabu sein („Neongott“). Dennoch geht „Eingefleischt“ ein wenig an mir vorbei, denn vieles klingt im Riffbereich etwas arg nach Standard.
Ein Pluspunkt ist jedoch ganz klar, dass mir auf Anhieb kein Vergleich mit einer „etablierten“ Band einfällt.
Was bleibt, ist eine Eigenproduktion, die nicht übel ist, allerdings eben auch kein großer Wurf. Von mir gibt es daher wackelige fünf Punkte, mit dem Hinweis verbunden, dass Genrefans noch einen drauflegen können und sich über www.dasletzte-online.de „Eingefleischt“ für zehn Euro plus Porto zulegen dürfen.
Eingefleischt ist jetzt bei iTunes, SecuryCast, spotify, Grooveshark, Nokia, 24/7, musicload, Deezer und GooglePlay und bald auch bei amazon.mp3, amazon.com, omnifone, simfy, 7digital, shazam und rdio verfügbar.