Darzamat - Transkarpatia

Review

Freunde des melodischen Black Metals aufgepasst: Hier kommt ein wahrer Leckerbissen! DARZAMAT aus Polen spielen sehr hochwertigen Schwarzstahl mit viel Melodie, der richtigen Portion Bombast und (hüstel) Herz. Ja, man kann direkt hören, wie viele Emotionen die Band in dieses Werk einfliesen ließen. Dabei klingt alles erstmal nach einer weiteren Gruppe, welche den großen Vorbildern CRADLE OF FILTH, DIMMU BORGIR, ANCIENT sowie einigen anderen nacheifert, doch entdeckt man bei genauerem Hinhören schnell den eigenen Charme, welcher „Transkarpatia“ ausmacht. Die Musik zeigt sich sehr abwechslungsreich, schnelle, schwarzmetallische Parts wechseln sich mit melodischen Heavy Metal Passagen und düsterem Dark Metal ab, um im nächsten Moment in ruhigen Gothic überzugehen, daneben gibt es auch gar Todesmetallische Ansätze. Die Geschwindigkeit pendelt zwischen langsam schleppend bis hin zu Uptempo, zwischendurch gibt es auch mal einige progressive, vertrackte Parts. DARZAMAT bedienen wirklich ein breites Spektrum, schaffen es jedoch, die verschiedensten Stilistiken perfekt in Einklang zu bringen. Eine nicht gerade untergeordnete Rolle spielen hierbei die epischen Keyboards sowie der Wechselgesang zwischen Kreischen, Grunts, Sprechen, Flüstern und schönstem, weiblichem Gesang, welcher erfreulicherweise nichts mit den ganzen Gothic Trällertanten gemeinsam hat. Hier wird wirklich so gut wie jede erdenkbare Facette ausgenutzt, ähnlich wie bei der Musik selbst, was das Ganze schwer vorhersehbar und sehr unterhaltsam macht. Die Gitarren riffen oft lediglich im Rhythmus, können aber auch mal mit richtig guten Leadmelodien oder Soli überzeugen. Trotz der vielen Variationen klingt „Transkarpatia“ niemals zu komplex oder überladen, die Arrangements sind sehr Songdienlich. Die vielen Zwischenspiele halten stets die Atmosphäre. DARZAMAT haben ein wirklich schaurig schönes Horrorszenario erschaffen, welches sich zwar den bekannten Klischees (z. B. Vampirismus) bedient, aber trotzdem mit vielen eigenständigen und vor allem interessanten Ideen aufwarten kann. Die Produktion von Andy La Rocque ist ebenfalls gelungen und wirkt glücklicherweise nicht zu steril, was ja in diesem Bereich leider oftmals das Manko ist. Klasse!

19.06.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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