Darzamat - Solfernus' Path

Review

„Solfernus‘ Path“ – einen mystischen Titel haben die polnischen Jungs und das Mädel von DARZAMAT für ihr fünftes Album gewählt. Passend zum geheimnisvollen Cover wollen die Polen ein weiteres Mal beweisen, dass sie in der Lage sind, hochklassige Alben zu veröffentlichen. „Transkarpatia“ hat bereits bewiesen, dass DARZAMAT eine gute Mischung aus Death und Gothic Metal kreieren können. Die Mixtur aus cleanen Vocals und heftigen Screams ist so mancher Band nämlich schon zum Verhängnis geworden. Um nicht in der durchschnittlichen Schnittmenge der beiden Genres unterzugehen, bedarf es nämlich hochqualitativen Kompositionen, die zu keiner Sekunde langatmig oder gar aufgesetzt klingen. Nachdem der Release des Vorgängers bereits drei Jahre auf dem Rücken hat, wurde es nun letztlich Zeit, dass wieder neues Material aus Polen herangeschafft wird. Gleich vorweg klarzustellen ist die Tatsache, dass DARZAMAT trotz dieses Schubladendenkens keinesfalls mit LACUNA COIL und Konsorten zu vergleichen ist. Ganz im Gegenteil, denn DARZAMAT geben auch auf „Solfernus‘ Path“ Vollgas und kreieren ihren eigenen Mix aus verschiedensten Einflüssen.

Trotz aller Eigenständigkeit und Besonderheit muss ich offen und ehrlich zugeben, dass mich „Solfernus‘ Path“ nicht hundertprozentig glücklich macht. Die Atmosphäre der gesamten Scheibe ist in düsteren Gefilden gelagert und auch die etwas klebrigen Keyboards wirken an so mancher Stelle etwas deplatziert und unpassend. Auch die vier verschiedenen Interludes, die man allesamt als Intro hätte verwenden können, werfen mich nicht gerade vom Hocker und stören den Gesamtkonsum der Platte etwas. Auch wenn die Zwischensequenzen für die Flüssigkeit der Story gedacht sind, wird genau dieser Effekt eben nicht erreicht!

Trotz allem – sei wie es sei – legen DARZAMAT ein gutes Album ab, das man sich immer wieder anhören kann. Das Material bleibt zwar nicht unbedingt in den Gehörgängen kleben, trotzdem wissen die Polen durchaus, wie man gutklassige Kompositionen schreibt. „Solfernus‘ Path“ reicht aber mit Sicherheit bei Weitem nicht an den viel überzeugenderen Vorgänger „Transkarpatia“ an, der mir persönlich einfach viel besser gefallen hat. „Solfernus‘ Path“ ist vielleicht nicht unbedingt der falsche „Pfad“ und eventuell kommt es auch nur mir so vor, doch dieser ewige, musikalische Schubladenwechsel hat sich auf dieser Platte nur begrenzt bezahlt gemacht. DARZAMAT legen ein gutes, aber einfach kein zwingendes fünftes Album ab…

24.08.2009
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