Darwins Revenge - Now Or Never

Review

Unter dem Stichwort “schräg“, findet man einige der untenstehenden Einträge:

schräg

in einem bestimmten Winkel von einer (gedachten) Linie abweichend

schräg

weder senkrecht noch parallel zu einer (gedachten) Linie od. Fläche

schräg

von einer geraden (horizontalen oder vertikalen) Linie abweichend

schräg

umgangssprachlich: vom Normalen abweichend, nicht schön

schräg

Synonyme: absonderlich, befremdlich, bizarr, eigenartig, merkwürdig, schrill, skurril, seltsam, sonderbar, ungewöhnlich, unpassend; Musik: dissonant

schräg

Warthold’sche Vocals auf den Veröffentlichungen von DARWINS REVENGE

Sie haben es wieder getan! Nach dem 2008er Album “Caught In Reality“ sind die vier Wusterhausener erneut da und servieren uns einen derben Nachschlag. Neben den unzweifelhaft erfreulich zu nennenden Entwicklungen, die zu verzeichnen sind, ist aber zu konstatieren, dass der Gesang immer noch ein… nun ein Problem darstellt.

Es gibt so viele Töne in der Welt! Warum trifft der Fronter also keinen? Gut, da haben wir jetzt ein ganz klitzekleines bisschen übertrieben, denn ganz zu Anfang des titelgebenden Openers gewinnt man den Eindruck, die Stimme weiß, wo das Pferd im Salat liegt, aber dann kommt der Refrain! Der Refrain! Und wie das schon beim Vorgänger der Fall war: Bei Kehrreim-orientiertem Songwriting ist eine Stimme in Schräglage ein… nun ein Problem.

Nach dieser Flegelei aber zu den bereits im Vorfeld erwähnten positiven Entwicklungen: Das Songwriting ist gereift, die Produktion hat sich gebessert; auch wenn noch ein wenig Druck in den Mitten fehlt und so mancher Songs schwachbrüstiger daherkommt als er eigentlich ist.

Die instrumentale Ausführung hat neben Attitüde und Songwriting auch ein bisschen was von Punk. Ob das nun zu HardRock passt oder nicht, bleibt sicher Geschmacksfrage, doch ist der Spaßfaktor unbestreitbar.

Grundsätzlich haben DARWINS REVENGE wieder ein Stück bierseliger guter Laune vertont, treten aber eben noch immer nicht so richtig Arsch. Dazu sind sie noch zu sehr auf Schmusekurs. Solche Songs wie der Opener, das flottere “To Be Free“ oder “Freedom Of Mind“ kommen da schon aggressiver daher, wirken energischer und kraftvoller, doch wird das neu entdeckte Energie-Level leider nicht immer erreicht.

DARWINS REVENGE gute Ansätze abzusprechen, hieße der Lügerei Vorschub zu leisten; doch ist offensichtlich, dass die Band ihr Potential (eingedenk der festzustellenden Fortschritte) noch nicht ausgeschöpft hat.

Ergo: Bitte tretet auf Album Nummer 3 richtig Arsch und vor allem bewegt euren Fronter aus der Schräglage!

 

07.04.2011
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