Darkwell - Conflict Of Interest

Review

Der lang erwartete Nachfolger des Debütalbums „Suspiria“ ist draußen! „Conflict of Interest“ besteht aus nagelneuen DARKWELL-Songs, zzgl. einem Coversong, zwei Livenummern und zwei Multimedia-Bonusvideos. Diese Mini-CD offenbart uns in etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit durch sinnlich-harte, druckvoll-treibende und schleppend-warme Songs eine neue Welt, eine Welt in der einfach pure Atmosphäre zählt…Atmosphäre, die sowohl durch Licht, als auch durch Dunkelheit atmet. Dafür zuständig sind die herausstechenden Gitarrenriffs, der edle, parat gelegte Soundteppich und natürlich der richtig zur Geltung kommende, beinahe glasklare Gesang. Im Gegensatz zu dem klassischen Gothic verzichtet DARWELL auf eine harte Death Metal artige Männerstimme und konzentriert sich auf den Gesang von Alexandra. In „Elisabetha“ hören wir jedoch Passagen mit männlichen Vocals, die der Scheibe eine willkommene Abwechslung verleihen. Die gesprochenen Segmente klingen mysteriös…dunkel, um dann von der engelsgleichen weiblichen Stimme erleuchtet zu werden. Aus diesem Soprangesang emaniert viel Unschuld…Leichtigkeit…Diese Stimme wirkt kindlich naiv, lieblich und arbeitet den Kontrast zwischen Licht & Dunkelheit gut heraus…sie entführt uns in eine bizarre Welt aus Schönheit und Grausamkeit…Diese Scheibe zieht den Hörer in ihren Bann und verzaubert ihn. Abwechslungsreiche Musik in jeder Hinsicht. Einerseits ruhig, düster…andererseits dynamisch. Auch die Cover-Version des Tanita Tikaram-Klassikers „Twist In My Sobriety“ überrascht uns positiv. Der Song wird ganz neu interpretiert. Treibender Bass, harte Gitarren und im Kontrast dazu die engelsgleiche Stimme. So hört man verwelkte Chartbreaker gerne, auch wenn mir persönlich die zu Tränen rührende Traurigkeit des Originals besser zu gefallen weiß. Die beiden Live-Songs zeigen, dass DARKWELL nicht nur Musik, die ein Harmoniegefühl schafft und uns zum Träumen bringt, machen, sondern auch für gute Konzertatmosphäre und Nackenmuskelkater sorgen. Diese MCD kommt im Vergleich zum Vorgängeralbum eindeutig druckvoller rüber, trotzdem gibt es ein paar kleine Kritikpunkte zu verzeichnen. Alexandras Stimme steht etwas zu sehr in Vordergrund. Mir fehlen auch die geheimnisvollen, männlichen Vocals des dritten Tracks, die diese Musik an Mystik gewinnen ließen und sie dadurch interessanter machen würden. Gothicfans sollen aber mit dieser CD zufrieden sein, zumal die Band von manchen Journalisten als die Zukunft dieser Musikrichtung bezeichnet wird.

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07.07.2002

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2 Kommentare zu Darkwell - Conflict Of Interest

  1. Anonymous sagt:

    Die Österreicher schlagen wieder zu, und "Conflict of Interest" ist deutlich ausgereifter als das 2000er Debut "Suspiria". Nach mehrmaligem Anhören reift in mir allerdings eine gewisse Skepsis, inwieweit dieser Band die Rolle eines zukunftsträchtigen Modells des GM zukommt (vielleicht eher ein Zukunftsmodell im Bereich Dark Metal?). Grund: Sängerin A. Pittracher passt zwar recht gut in den dunkel-melancholischen Musikrahmen von DARKWELL, doch eine Art Vorbildfunktion würde ich ihr nicht einräumen, dafür ist sie einfach (noch) zu weit von Sangesgrößen wie L. Kristine, T. Turunen, V. Stene, S. Edelsbacher, K. Rueslatten oder auch Dawn entfernt. (Der Engelsstimme fehlen einfach noch einige schmucke "Federn" *g*). Auch ist ihre Stimme zu weit in den Vordergrund gemischt, während die Gitarren in den Hintergrund gedrängt werden (die allerdings auch nicht SO überragend sind, um sich einen Ehrenplatz in der ersten Reihe zu verdienen). Dies führt unweigerlich zu Einbußen beim Härtefaktor (in der heutigen Zeit fast schon gang und gäbe), auch verstärkt durch den fehlenden männlichen Gegenpart in DM-Manier. Wirklich genial ist der Coversong "Twist in my sobriety" (da werden Erinnerungen wach…), der ja schon im Original ein echter Knaller war, aber in düsterem Gewand fast genauso stark anmutet wie die jüngste Coverversion des kultigen ABBA-Gassenhauers "Gimme gimme gimme" von BESEECH (MUSS man gehört haben, nicht nur als ABBA-Fan!!!). Fans der Band können bedenkenlos zugreifen, für Neulinge im dunkleren Musikbereich ist diese Scheibe als erster bleibender Eindruck empfehlenswert, GM-Nostalgiker sollten lieber auf das nächste Album von AVRIGUS warten…

    7/10
  2. Christine sagt:

    Hi Selenian, hi alle auf metal.de Naja, Zukunft des Gothic Metal finde ich auch etwas hochgegriffen, aber die Richtung stimmt, das Gegrunze kann eh keiner mehr hören, wenn schon dann hör ich mir ne echte, gute Death Band(die können es dann auch wirklich*g*. Die neue Darkwell (ist eigentlich nur ne MCD) gefällt mir supergut! Auch finde ich nicht, daß zuviel Härte verloren gegangen ist, das Teil geht echt geil nach vorne los… Irgendwie stimmt das mit der Zukunft schon, denn Tristania einfach nochmal aufzunehmen (siehe Sirenia) kanns doch auch nicht sein! Abgesehen davon enthalten die Songs maßig Atmosphäre, besonders Elisabetha erzeugt eine Flut von Emotionen, man spürt fast die Dunkelheit, den Durst der Gräfin, das Begehren und mit der Männerstimme auch etwas Erotik. Dreimal Daumen hoch für diese MCD (Preis Leistungs Verhältnis ist auch OK)! Liebe Grüße Christine

    9/10