Darktrance - Pessimum

Review

Schon sein drittes Album legt das Ein-Mann-Projekt DARKTRANCE aus Kiew mit “Pessimum” vor. Geboten wird darauf erneut eine Mischung aus Black und Doom Metal, die mit obskur finsterem Riffing, kontrapunktisch agierenden Ambient-Interludien und Effekt-Einsprengseln sowie verzweifelten Screams und teilweise Shouts aufwartet.

Wenn Fans von FORGOTTEN TOMB nun hellhörig geworden sind, dann nicht grundlos, denn Spuren haben die Italiener im Sound von DARKTRANCE auf jeden Fall hinterlassen. Messen kann sich Macher Deimos mit seinen Vorbildern jedoch nicht, zeigt in seinen elf Kompositionen aber teilweise gute Ansätze und Ideen. Insbesondere einige der düsteren, dichten, mit schaurigen Leads garnierten Riffs, die sich dem Hörer erst nach einigen Durchläufen erschließen, vermögen es, ihn regelrecht in den Song hineinzuziehen, gefangen zu nehmen und festzuhalten. Schade nur, dass die Ambient- und experimentellen Passagen den Songs häufig an den falschen Stellen die Fahrt nehmen, den Spannungsbogen regelrecht abschneiden und der Atmosphäre nur in den seltensten Fällen wirklich dienlich sind. Auch, was die Vocals angeht, besteht die Möglichkeit zur Verbesserung. Zwar schreit Deimos sich wirklich inbrünstig und energisch die Seele aus dem Leib, variiert mit seiner Stimme jedoch kaum, agiert zumeist in derselben Tonlage und mit derselben Ausdrucksweise, was nach und nach etwas an den Nervenenden zerrt. Auch der hier und da eingeflochtene, an sich markante, auf eine irgendwie charmante Art leicht schiefe und bei richtigem Einsatz bestimmt stimmungsvolle cleane Gesang überzeugt so selten und bedingt.

“Pessimum” hinterlässt bei mir einen wirklich gespaltenen Eindruck, denn zahlreiche Passagen sind wirklich überaus stimmungsvoll und gelungen, sodass man bereits im Begriff ist, sich fallen zu lassen und dem Album hinzugeben, als plötzlich ein Part folgt, bei dem man sich fragen muss, wie er aus derselben Feder wie der vorherige stammen kann, und am liebsten frustriert in die Tischplatte beißen möchte. Letztere Parts schmälern den Hörgenuss natürlich gewaltig, doch alles in allem ist DARKTRANCEs Drittwerk dennoch alles in allem keinesfalls schlecht oder nicht die Aufmerksamkeit von Genrefans wert. Es gilt also, mal ein Ohr zu riskieren, das Projekt im Auge zu behalten und zu hoffen, dass Deimos auf seinem nächsten Album mehr aus seinen Ansätzen machen kann.

15.05.2013

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