Darkthrone - It Beckons Us All .......

Review

Da sind sie wieder! DARKTHRONE kehren zwei Jahre nach „Astral Fortress“ mit ihrem neuen Langeisen „It Beckons Us All …….“ [nur echt mit sieben Punkten, Anm. d. Red.] zurück für die nächste Runde Crusty Blackened Heavy Metals [der Begriff stammt nicht von mir, aber er passt halt einfach wie Arsch auf Eimer, Anm. d. Red.], die Fenriz und Nocturno Culto seit geraumer Zeit regelmäßig abfeuern. Dies dürfte das 21. Studioalbum der beiden sein, wobei der Backkatalog mittlerweile so unübersichtlich geworden ist, dass man hier auch mal durcheinander geraten kann. Wenn dann noch Wiederveröffentlichungen wie jüngst „Goatlord: Original“ dazwischen kommen, ist das Chaos perfekt.

DARKTHRONE und die qualitative Ambivalenz

Dabei schafften DARKTHRONE nach Ansicht des Verfassers unter anderem mit dem ziemlich mächtigen „Old Star“ eine eindrucksvolle Intonationen dessen, was man vielleicht schon mal vorsichtig als deren Alterssound bezeichnen kann. Die Devise lautet wieder Midtempo-lastiger Blackened Doom mit ordentlicher Heavy-Kante, bei dem sich die Norweger gerne mal wieder auf musikalische Abwege verleiten lassen. Am prägnantesten stechen hier die NWoBHM-artigen Twin-Leads im Mittelteil des Rausschmeißers „The Lone Pines Of The Lost Planet“ hervor, die zwar bandtypisch auch nicht gerade vor Komplexität bersten, aber einen erfrischenden „Aha!“-Moment im ansonsten eher griesgrämig dahin trottenden Sound darstellen.

Wie der werte Kollege di Iorio zu seiner Besprechung anlässlich des 2021er Werkes „Eternal Hails ……“ [nur echt mit sechs Punkten, Anm. d. Red] feststellte, bleiben DARKTHRONE auch hier eine Band, die man besser cum grano salis nimmt, wenn man irgendeine Form von Gefallen an „It Beckons Us All …….“ finden möchte. Denn während die beiden Herren immer wieder mal mehr als brauchbare Riffs und Grooves hervorwuchten wie in „Black Dawn Affiliation“ oder eben in den besseren Momenten des Rausschmeißers, machen sie so mancher Songwriting-Entscheidung weiterhin nicht berühmt. „Eon 3“ führt seine Hörer beispielsweise durch mehrere Motive, die wie planlos aneinander geheftet wirken; immerhin entschädigen die Cleans zum Ende hin, die sich im besten Sinne der Worte zu gequälter Doom-Grazie aufschwingen.

Folglich spricht „It Beckons Us All …….“ beileibe nicht jeden Gaumen an

Das ist symptomatisch für das gesamte Album: Auf der einen Seite steht ein routiniertes, geschicktes Händchen für simple aber effektive Riffs, einer kalten Atmosphäre, durchaus auch mal packende Melodien wie in der Hook des Openers „Howling Primitive Colonies“. Und dann wundert man sich wieder über Entscheidungen wie den bestenfalls dokumentarisch, schlimmstenfalls betrunken klingenden „Gesang“ im gleichen Eröffnungstrack. Man hat auf der einen Seite einen Track wie „Black Dawn Affiliation“, wo die beiden zu eiskalter Hochform auflaufen, auf der anderen Seite muss man sich dann als Hörer wieder durch das dröge „The Heavy Hand“ quälen, das im Gegensatz zu „Eon 3“ noch nicht mal nennenswerte Höhepunkte sein eigen nennt.

Daher wird auch „It Beckons Us All …….“ wieder die Lager spalten. Anhänger des Sounds werden die Platte wahrscheinlich eh schon im Schlaf herunterbeten können. Der Rest dürfte wenigstens an den lichten Momenten der Platte Gefallen finden wie den Synth-Layern, die dem Instrumental „And In That Moment I Knew The Answer“ noch etwas mehr atmosphärische Tiefe verleihen oder den punkigen Backbeats, mit denen „The Bird People Of Nordland“ aufwartet. Produktionstechnisch ist die Platte alles in allem ziemlich voluminös ausgefallen, was dem Fokus auf Trägheit definitiv in die Karten spielt. Ob man sich davon dann aber auch mitspülen lässt oder eine aufgeregtere Alternative sucht, ist dann jedem selbst überlassen. Fürs und Widers gibt es jedenfalls im ausreichendem Maße …

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07.05.2024

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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5 Kommentare zu Darkthrone - It Beckons Us All .......

  1. blackthrash sagt:

    habe bekommen, was ich erwartet habe

    8/10
  2. doktor von pain sagt:

    Dito. Ein weiteres gutes Darkthrone-Album, das nicht herausragend ist, aber sicher auch nicht enttäuscht.

    8/10
  3. Hank_Shrader sagt:

    Mir gefällt der Sound und der Weg den Darkthrone seit der Eternal Hails eingeschlagen haben richtig gut.
    Das ist sehr unkommerziell, ehrlich, düster und absolut atmosphärisch. Schon die jüngeren Werke Underground Resistance, Arctic Thunder und Old Star liefen bei mir rauf und runter. Jeweils einen halben Punkt Abzug gibt es für mangelnde Abwechslung und weil die Frühwerke eben doch unerreicht bleiben.

    9/10
  4. zircular sagt:

    Die Jungs haben einfach ihre besten Tage hinter sich

  5. ultra.silvam sagt:

    Mh joah ne… Darkthrone halt. Machen halt ihr Ding, und das bekommt man halt auch. Quasi mittlerweile die AC/DC des Extrem Metals.