Darkside Of Innocence - Xenogenesis

Review

„Xenogenesis“, die zweite Full Length-Veröffentlichung des portugiesischen Projektes DARKSIDE OF INNOCENCE ist bereits im Januar über Infektion Records erschienen, hat aber erst jetzt den Weg in die metal.de’schen Gefilde gefunden – und ich weiß nicht so recht, ob ich mich darüber freuen soll…

DARKSIDE OF INNOCENCE bezeichnen ihren musikalischen Ansatz als „Gnostic Metal“, was immer das heißen soll. Das Gefasel im Promotext vom „kollektiven Unterbewusstsein“ und dergleichen klingt auf jeden Fall reichlich esoterisch und dieses Attribut ist es wohl auch, dass Alleinunterhalter Pedro Remiz seinem Schaffen gern verliehen sähe. Ich denke auch, dass ich erahnen kann, wie „Xenogenesis“ musikalisch gemeint ist (auch wenn ich diesen gnostischen Krimskrams nicht im Geringsten nachvollziehen kann) – aber funktionieren wollen die acht Stücke letztendlich nicht.

Dabei fängt das knapp 27minütige Album vielversprechend an. Nach einem relativ nichtssagenden Intro geht „Airian“ direkt in die Vollen und präsentiert eine recht sperrige Melange aus Black Metal, progressiv-metallischen Ansätzen, viiieel Synthetik und reichlich Hall. „Recht sperrig“ heißt hier, dass der geneigte Hörer es hier nicht mit eingängigen Motiven zu tun hat, sondern sich erst einmal seinen Weg durch die Gitarrenmotive suchen muss, um den atmosphärischen Kern freizulegen. Das funktioniert bei diesem ersten Song „Airian“ noch sehr gut, wird aber im Verlauf des Albums zunehmend schwierig.

Das liegt interessanterweise nicht daran, dass DARKSIDE OF INNOCENCEs Musik immer sperriger würde – mitnichten! Die Musik bleibt leider auf dem von „Airian“ vorgelegten Niveau, wiederholt sich gefühlt ab dort aber nur noch. Die progressiv angehauchten Gitarrenläufe folgen den immer gleichen Mustern, sowohl rhythmisch als auch melodisch – und das Schlimme ist, dass dieses (ich sag’s jetzt einfach mal) Gedudel wirklich alle halbwegs brauchbaren Ideen zukleistert. Bestes Beispiel ist der sechste Song „Thanatos“, an dessen Anfang ich hellhörig wurde – weil er sich auf wohltuende Weise von den vorhergehenden Stücken abhob. Doch mit steigender Spielzeit tauchen auch hier die nervigen Gitarrenfiguren auf und ruinieren einen grundsätzlich gelungenen Song weitgehend.

Grundsätzlich finde ich an „Xenogenesis“ einige Ansätze, die zu verfolgen sich für Pedro Remiz und seine DARKSIDE OF INNOCENCE sicher lohnen würde. Bisher sind die Resultate jedoch viel zu gleichförmig, zu wenig dynamisch und bleiben ohne echte Dramaturgie. Wer „Xenogenesis“ in gelungen hören möchte, sollte es mal mit SMOHALLAs „Résilience“ probieren.

18.05.2012

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