Gesponsort von der eigenen Heimatstadt. Kevin Talley (SIX FEET UNDER, ex-MISERY INDEX) als Session-Drummer. Coverartwork von Niklas Sundin (DARK TRANQUILLITY). Produziert und gemastert in den Hertz Studios (BEHEMOTH, VADER), Polen. Eigentlich bin ich kein Verfechter exzessivem Namedroppings, aber für eine aufstrebende Band aus der schönen Schweiz ist das schonmal eine ordentliche Nummer. Vor allem dann, wenn man sich den ersten Punkt zu Gemüte führt und bedenkt, dass es sich bei DARKRISE um eine Brutal-Death-Metal-Band handelt, die mit „RealEyes“ Anfang 2013 ihren bereits vierten Output veröffentlicht.
Dabei wusste ich schon bei den ersten härteren Tönen, die im Opener und Titeltrack auf ein orientalisch-angehauchtes Intro folgen, dass hier irgendwas faul ist, denn das ganze klingt äußerst professionell. DARKRISE bestehen zwar schon seit 1998, geben aber offen und ehrlich zu, dass sie sich während ihrer Karriere das ein oder andere Mal stärker mit ihren Instrumenten befasst haben, um nicht auf der Stelle zu treten. Aber genau an dieser Wurzel beginnt das Problem von „RealEyes“ schnell empor zu wachsen. Denn so schnell man sich daran erfreut, wie besagtes Intro und „I’m Here“ noch erfrischend groovig aus den Boxen knallen und man Talleys Schlagzeugspiel auch tausend Kilometer gegen den Wind sofort erkennt, so schnell flacht diese anfängliche Euphorie mit „Etre Ou Ne Paraître“ auch wieder ab. Starke Tempowechsel wie in „God Perversion“ vermisst man zu häufig, der Akustikpart im arg gestreckt wirkenden „Foeticide“ lässt zumindest mal aufhorchen.
Über weitere Strecken lassen sich vor allem hausgemachte Probleme in Sachen Eigenständigkeit ausfindig machen. Viele der insgesamt zehn Songs klingen zu gleichförmig, erinnern zu häufig vor allem an die polnischen Szenegrößen VADER. Vielleicht lässt sich das nicht durchgängig musikalisch bewerkstelligen, aber DARKRISE bieten zu wenig Neues, zu viel Angriffsfläche, sodass man sich letztlich fragen muss, ob es sich tatsächlich lohnt, mit derartig vielen Schwergewichten zusammenzuarbeiten. Die Ambivalenz liegt nämlich genau darin, dass man sich auch mehr davon erwartet, als ein durchschnittliches Death-Metal-Album. Professionalität in Bezug auf Äußerlichkeiten kann so etwas nicht wett machen. Zu keinem Zeitpunkt, „RealEyes“ ist das perfekte Beispiel dafür.
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