Man begegnet im Alltag oftmals Dingen, bei denen man unweigerlich darüber nachsinnt, aus welchem unerfindlichen Grund der Verantwortliche sich dazu entschieden hat, die Sache nun einmal so abzuliefern, wie man sie dann antrifft.
Ganz drängende Frage ist eben die: Wann genau und warum überhaupt hat im kreativen Prozess die Entscheidung “Das Lassen Wir Jetzt So“ stattgefunden? Diese Entscheidung beendet im Allgemeinen den vorgenannten Prozess; also anders gefragt: Warum habt ihr aufgehört?
Ja – warum denn? Da sind doch Ansätze! Ja, da sind sie doch! Gerade der Opener “The Sword“ lässt auf ein prächtiges Album hoffen. Treibend, gemein, mehr als ausreichend hart, gute Melodie und einprägsamer Refrain, bestens durch das kehlige Organ des Vokalberserkers in der ersten Reihe getragen, weiß die Nummer schon mal sehr zu gefallen.
Und dieses Versprechen wird anscheinend auch mit dem Nachfolger “Rise Up“ mehr als gehalten; schließlich ist die flotte Nummer noch eingängiger geraten und sollte extrem livetauglich sein.
Allerdings wird hier schon das erste Manko hörbar – oder sagen wir: die Entscheidung, es jetzt so zu lassen; denn mit Blick auf die Produktion stellt sich eben die eingangs erwähnte Frage. Trotz der Tatsache, dass gerade Produktion wie Vieles, das die Schweiz verlässt, pulvrig ist, geht es unter dem Dunkelmond über weite Strecken zu matschig zu. So mag der kleine MeloDeather seine Mahlzeit nicht; dazu ist sie klangtechnisch zu breiig, teigig und dann auch noch ledrig.
Leider schließt sich Manko Nummer Zwei an, denn schlimmer als das erstgenannte ist der höchst bedauerliche Umstand, dass einige Songs dann auch noch zu kuschelig sind. Wieso?
Nun ja… das Zusammenspiel wirkt streckenweise wenig tight und so geht nicht nur Einiges an Durchschlagskraft flöten, nein – auch die eigentlich netten Melodien versumpfen und werden nicht ins rechte Licht gerückt, so dass der Spaß im weiteren Verlauf ein wenig auf der Strecke bleibt. Zudem sind manche der Riffs und Melodieführungen in Skandinavien schon so oft wiederverarbeitet worden, dass die Schweiz das nicht noch mal machen muss.
Das heißt sicher nicht, dass DARKMOON eine schlechte Platte abgeliefert hätten, aber eingedenk des seeehr weiten Feldes, welches sich unter dem Himmel des Melodic Death Metals erstreckt, wirkt “Wounds“ abgesehen vom starken Beginn noch zu beliebig.
Hier ist noch zuviel Schrummel-di-Schrumm, Brabbel-di-Brabb und Blubbel-di-Blubb zu hören. Da könnte man jetzt noch mehr… aber: das lassen wir jetzt so!
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