Darkmoon Warrior - Angels Of Dirt – Beasts Of Rebellion

Review

DARKMOON WARRIOR haben ihr Debütalbum „Crown Of Snakes“ mehr als ein Jahrzehnt nach der Bandgründung veröffentlicht. Die erfolgte schon im Jahr 1996, als der Black Metal gerade seinen zweiten Winter gefeiert hat. Auch heute, mit ihrem dritten Album „Angels of Dirt – Beasts of Rebellion“ erinnern DARKMOON WARRIOR an alte Zeiten, während unzählige andere Bands ihrem Schwarzmetall lieber ein „Post“ hinzufügen.

DARKMOON WARRIOR entfesseln die „Angels of Dirt – Beasts of Rebellion“

Anfangs haben sie noch einen Mix aus Dark Noise und Ambient kreiert, beeinflusst von Bands wie ABRUPTUM und NEPTUNE TOWERS, dann aber schnell die Hingabe zum Black Metal entdeckt. Es vergingen Jahre, Line-up-Wechsel und kreative Differenzen, die 2018 dazu führten, dass Gründungsmitglied Grommon die Band aufgrund von Meinungsverschiedenheiten verließ. „Angels of Dirt – Beasts of Rebellion“ ist demnach in Trio-Konstellation entstanden – beim für DARKMOON WARRIOR neuen Label Folter Records.

Erfüllt von Hass und finsteren Emotionen

Der Opener „Thermonuclear Predator“ fällt aufgrund des ulkigen Titels auf und präsentiert sich als typische DARKMOON-WARRIOR-Nummer: eine simple, aber wirksame Melodie, zehrendes Midtempo, sägender Black-Thrash, Blastbeats und stumpf prügelnde Drums – also vieles, was der Black-Metal-Werkzeugkasten als Standardsortiment hergibt. Weil das Stück über sechs Minuten lang ist, kommt im hinteren Drittel eine weitere melodische Facette hinzu. Spannender Einstieg. Der portugiesische Titel „Coração Sinistro“ (übersetzt „Finsteres Herz“) erinnert daran, dass die Brandenburger unter anderem mit CORPUS CHRISTII befreundet sind. Auffällig sind hier vor allem die hohen, verzeifelten Schreie.

DARKMOON WARRIOR experimentieren mehr

„Into Thy Crimson Realms“ lässt instrumental aufhorchen, weil die Gitarren deutlich experimenteller tönen – genau die richtige Portion Abwechslung zum passenden Zeitpunkt. Später gesellt sich ein klassisch motiviertes Solo dazu. Allgemein muss man dem Lied deutlich mehr Stimmung konstatieren: Die Bösartigkeit rückt etwas in den Hintergrund, um in der zweiten Hälfte in Form von traditionellem Black Metal wieder den Dreizack zu übernehmen, bevor sowohl die Lead-Gitarre als auch das gelungene Riff-Experiment noch mal aktiv werden – einer der besten Songs von „Angels of Dirt – Beasts of Rebellion“. „Blackmetal Anarchy“ tut das, was der Titel suggeriert: Hier wird ordentlich die Black-Thrash-Keule geschwungen, aber nicht weit über dem eigenen Haupt, sondern so tief, dass Köpfe rollen. Das Teil ist eine brachiale Headbang-Angelegenheit, die viele ganz sicher freudig nutzen werden, wenn sie es auf die Bühne schafft. Ob es nun am gefühlten Neubeginn liegt oder eine rein natürliche Entwicklung ist: DARKMOON WARRIOR machen 2019 mit Album Nummer drei auf sich aufmerksam.

28.11.2019
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