Auf der „Bitterness And Hate“ haben die Eidgenossen von DARKMOON noch überwiegend Black Metal gespielt, sofern ich mich recht erinnere. Nun, einige Jahre später, gibt es mit „Apocalyptic Syndrome“ Death Metal auf die Öhrchen. Dieser wartet mit Groove, etwas stumpfen Licks und einer tief grollenden Stimme auf. Der Titeltrack „Apocalyptic Syndrome“ führt flott, aber unspektakulär ins Album. „My Misery“ setzt etwas mehr auf das Wechselspiel von Midtempo und Speed. „The Hate Still Burns“ stampft munter durch den Feierabendverkehr, oh, war das einer der Dorfältesten, über den wir da hinwegholpern? Was solls, gibt ja mehr davon. Hier wird auch mal gekeift und entfernte BM-Versatzstücke erscheinen am dunkler werdenden Horizont. Ein schräges Solo rundet den netten Song ab.
„Caravan Of The Dead“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Nun scheint unser Gesangswunder noch etwas Vitriol geschluckt zu haben. Diese im mittleren Tempo gehaltenen Tracks sind die Stärke von DARKMOON. Denn auch „Black Domain“ gefällt, bisher ist das das Highlight der CD. Im Pre-Chorus flirren Gitarren, das Break ist an der rechten Stelle plaziert, das Solo klinkert sich durch die fellumhangene Behausung. Nur die Produktion lässt zu wünschen übrig, zu gequetscht tönt unser Ensemble, zu blechern-klackernd die Drums. Die von Kollegen beschworene Nähe zu AMON AMARTH kann ich bisher nicht entdecken, dazu fehlen die episch ausholenden Refrains, die kompakte Struktur der Songs der Schweden.
„I Am The End“, „Falling Down“ und „Human Plague“ bedienen sich stets der gleichen Rhythmik, der Gesang wirkt auf Dauer etwas eintönig und die durchaus vorhandenen guten Ideen gehen im Soundbrei ein wenig unter. „I Will Be The Last“ fährt endlich einen weiten Refrain auf, der sich deutlich von der Strophenphase absetzt; mit besserer Produktion könnte man was daraus machen. Das Finale „Before The Storm“ klingt dann wirklich schwedisch, dieser Refrain ist in der Tat an AMON AMARTH angelehnt. Die Band ist nicht schlecht, allerdings könnte solche Art hymnischer Death Metal weit besser ausfallen mit entsprechend transparenter Produktion und, wie bei den letzten Songs auch geschehen, einem stärkeren Focus auf Wiedererkennungswert durch prägnante Refrains. Vorerst haben sie Tell auf ihrer Seite, Odin kann ja noch folgen.
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