Schon 2006 erschienen ist die noch aktuelle Mini-CD der österreichischen DARKFALL. Die Truppe ist mit mittlerweile zwölf Jahren durchaus eine Institution in der heimischen Szene, steht aber noch immer ohne Album und ohne Deal da. Die Band blickt leider auf mehr Line-Up-Wechsel zurück als auf Veröffentlichungen, was eine Kapelle stets sehr beutelt – sicher auch ein Grund, warum ein Dutzend Jahre Aktivität dieser Truppe bisher so wenige Spuren im schwermetallischen Sand hinterlassen haben.
Trotzdem haben sich DARKFALL nicht unterkriegen lassen und ziehen ihren spielfreudigen Thrash Metal relativ unbeeindruckt durch. Die drei Songs auf „Phoenix Rising“ legen Zeugnis ab von dem instrumentalen Können der Musiker (die Leadgitarren sind wirklich gut!) und dem Willen, verschiedene Metalstile miteinander in Einklang zu bringen. Neben dem erwähnten Thrash Metal lugt auch melodischer Death Metal durch die Riffs und durch den teils recht aggressiven, zweistimmig kreischig-hohen und grunzend-tiefen Gesang. Erfreulich finde ich den sehr transparenten, druckvollen aber auch etwas sterilen Sound (vor allem des sehr songdienlichen Schlagzeugs) und die Tatsache, dass DARKFALL nachwievor der Versuchung widerstehen, Metalcore-Einflüsse in ihre Songs einzubauen. Gute Sache!
Leider gibt es zu „Phoenix Rising“ auch nicht viel mehr zu sagen, als dass die kleine Platte anständig gemacht und sauber gespielt ist, aber dafür auch keine einzige Ecke und erst recht keine Kante hat. Drei Songs, kein echter Killer, aber auch kein Rohrkrepierer, das ist für ein Demo zu viel und für eine überzeugende Promo zu wenig. DARKFALL fehlt es an Einzigartigkeit und Profil, denn ihre Instrumente bedienen können viele und Death/Thrash spielt auch jede vierte Metalband in Europa, und das mitunter selbst im Demostadium fesselnder. Ich empfehle eine heftige Kelle mehr Wagemut und den Schritt, endlich ein Album zu machen, vielleicht reicht’s dann für mehr Aufmerksamkeit.
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