Eine Frage, die ich mir spätestens seit der Schlaftablette „Deliver Us“ vor zwei Jahren stelle, ist, warum DARKEST HOUR so ein hohes Ansehen genießen. Headliner-Position auf einer Tour wie der „Thrash And Burn“, Fanscharen und mit Victory Records ein großes Label im Rücken. All das sollte eigentlich von Qualitäten sprechen, wobei, eigentlich weiß ich es ja besser, denn Erfolg geht nicht immer Hand in Hand mit überragenden Alben. Demzufolge war es fast logisch, dass ich auf „The Eternal Return“ einen ziemlich skeptischen Blick warf, als es ganz unschuldig auf meinem Schreibtisch landete.
Ganz so einschläfernd ist die Scheibe im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger zum Glück doch nicht, aber das ist auch das einzig wirklich Positive an dem nunmehr achten Studioalbum der Burschen. Das zeugt von Erfahrung und die ist auch zu jedem Zeitpunkt hörbar. „The Eternal Return“ als mutigen Schritt zu bezeichnen, wäre glatter Hohn. Ausgeklügelt, geschliffen und treffsicher auf ihre Zielgruppe ausgerichtet, so lässt sich das Album eher kategorisieren. Nach wie vor verbinden DARKEST HOUR ihren Metalcore mit einer gehörigen Portion Thrash Metal, nur weg von den alten Vorbildern kommen sie dabei kein Stück. AT THE GATES und alte DARK TRANQUILITY spähen fast durchgehend um die Ecke. Musikalisch tight und routiniert ist das Ganze, allerdings ebenso langweilig, womöglich genau aus diesem Grund. Spätestens ab dem dritten Song sind die eintönigen Vocals von Chefschreihals John Henry nämlich das beste Schlafmittel überhaupt. Da hilft es dann auch wenig, dass sein musikalischer Background gern mal die technischen Fähigkeiten raushängen lässt und ein bisschen vor sich hinfrickelt. Der brachiale Sound ist dann die Spitze des Eisbergs an unmotivierter Glattheit. Ein Metalcore-Album wie so viele andere auch, das nie an die großen Vorbilder heranreichen wird.
„The Eternal Return“ ist ein absolut solides Album, ohne Frage. Technisch souverän eingespielt, mit druckvollem Sound und der nötigen Energie, um zumindest den Metalcore-Jüngern unter uns feuchte Träume zu bescheren. Aber: Bei all der Routine bleibt eben einiges auf der Strecke und das sind in diesem Fall vor allem Songs, von denen irgendwas im Gedächtnis bleibt oder aber wenigstens etwas, das mich motivieren könnte, „The Eternal Return“ in die Anlage zu hauen. Das bleibt aber über die gesamte Länge völlig aus und auch Anno 2009 stellt sich mir wieder die Frage, warum ist dieser Haufen von guten Musikern ohne wirklich geniale Momente so angesagt?
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