Der Name Salem, Massachusetts ist nicht nur eingefleischten Horrorfans wohlbekannt. Neben seiner Geschichte als Ausgangspunkt der furchtbaren Hexenverfolgungen in New England im 17. Jahrhundert, ranken sich so manche dunkle Mythen um diesen Ort. Kein Wunder also, dass die Horror-Punks von DARKER DAYS hier reichlich Material zur Inspiration finden. Mittlerweile haben die fünf Ghouls genug davon angesammelt, um ihr erstes Album aus der modrigen Gruft emporsteigen zu lassen. Unterstützung bekommen Sie dabei vom wiedererweckten Kultlabel und „Home Of Horror Punk“ Fiend Force Records sowie Szeneveteranen wie Argyle Goolsby, TB Monstrosity (beide BLITZKID) und Rod Usher (THE OTHER).
DARKER DAYS – The Punks Of Salem
Mit „Devil’s Night“ beginnt der Ritt durch das nächtliche New England auch gleich ziemlich zackig und weckt bei Melodie und Gesang direkt Erinnerungen an RISE AGAINST und AFI. Interessanter Ansatz, da es unterstreicht, dass das Genre mehr zu bieten hat, als den Ruf ausschließlich aus zweitklassigen Versionen der Genreväter MISFITS zu bestehen.
Beim folgenden „Killing Time“ muss man sich allerdings schon eingestehen, dass ohne den Kontext Horror Punk zu kennen, die beiden Songs auch gut auf den Soundtrack eines Tony Hawk-Games oder einen Skate-Punk-Sampler gepasst hätten. Wer düsteren Punk Rock mit eingängigen Melodien und leichtem Gruftanstrich erwartet, wird hier also etwas enttäuscht sein.
„1818“ bietet dafür ein düsteres Intro mit Kettenrasseln und die bereits erwähnte Verstärkung am Mikro von BLITZKID-Sänger TB Monstrosity. Nicht, dass Sänger Mason Eaton Verstärkung nötig hätte. Hier und da geht er mit der Stimme zwar vielleicht etwas zu hoch, aber allgemein liefert er eine richtig gute Performance.
Auf „Moonlight“ leistet THE OTHER-Frontghoul Rod Usher dann seinen Gastbeitrag. Passend zum gruftigen Einfluss in dessen Band hat der Song auch eine etwas dunklere Atmosphäre.
The Burying Point – Ein Skatepark in der Gruft
„Funeral“ knallt dann wieder melodisch nach vorne und bietet im Gegensatz zur eher fröhlichen Musik einen düsteren Text, der dem Songtitel gerecht wird. „Empty Glass“ schlägt anfangs melancholisch-balladeske Töne an und drückt anschließend wieder gut aufs Gas. Zum Abschluss des Albums gibt es mit „Curse“ noch mal einen der stärksten Momente des Albums.
Mit ihrem ersten Album beweisen DARKER DAYS schon direkt ein gutes Gespür für eingängige Momente und Parts zum Mitsingen. Trotz gelegentlich düsterer Untertöne und Texte, klingt die musikalische Ausrichtung zwar allgemein eher nach Skate Punk, aber da Horror Punk keine feste stilistische Vorgabe besitzt, ist hier wie so oft der persönliche Geschmack entscheidend. Man kann DARKER DAYS zumindest nicht vorwerfen der millionste MISFITS-Klon zu sein.
Trifft präzise meinen Geschmack in Sachen Frühling und Spaß inne Backen. Naja, grundsätzlich können derlei Bands bei mir schwer was falsch machen.
Gekauft das Ding!