Darkane - Demonic Art

Review

Drei Jahre hat es gedauert, doch jetzt beehren uns DARKANE wieder mit einem Album. Wer DARKANE nicht kennt: die Schweden sind so etwas wie die Obergurus im Bereich des technischen Death/Thrash. Den Reiz bei dieser Gruppe macht aber neben den reiheweise vorgeführten technischen Kabinettstückchen die besondere Atmosphäre aus.
Auch auf „Demonic Art“, dem fünften Release der Band, erwarten einen (glücklicherweise) wieder ultraaggressive Thrashparts, gefolgt von hochmelodischen, gerne auch mit klarem Gesang versehenen, Momenten der Besinnung. Doch dies sollte einen nicht täuschen, das Gesamtbild ist kühl, düster und von Zorn geprägt.

Alles beim Alten also. Selbst auf ein bombastisches Intro (wie man es eben gewohnt ist) muss man bei „Demonic Art“ nicht verzichten. Es scheint als wolle die Band dem Hörer von Anfang an signalisieren, dass etwaige Besorgnisse, es könnte eine gravierende Stiländerung eingetreten sein, völlig unbegründet sind. Aber den Tag, an dem der Fünfer ein schwaches, und vor allem nicht heftiges Album abliefert, werde ich wohl nicht mehr erleben müssen.
Wie gewohnt knallen die Songs unheimlich, und lassen oftmals echtes Hitpotential erkennen, auch wenn die für meinen Geschmack besten Tracks diesmal etwas auf sich warten lassen. O.k., das ist vielleicht doch etwas übertrieben, da mein absoluter Liebling „Execution 44“ an fünfter Stelle steht (man bedenke das Intro). Aber beim Warten auf einen Song, der schon mit einem totalem Gänsehautsolo, das einem die Kinnlade herunterklappen lässt, beginnt, und dann noch die volle Thrashkeule auspackt, kann man auch schon mal ungeduldig werden.
Überhaupt liefern DARKANE trotz einer Spielzeit von „nur“ 46 Minuten mal wieder eine Lehrstunde in Sachen musikalischem Können ab. Dabei wird nicht nur gepost, nein, jedes Solo ist ein Beispiel an Feinfühligkeit, jedes vertrackte Riff ein Muss, ohne das der Song nicht komplett wäre.

Erwähnte ich vorher, dass sich im Lager der Helsingborger nichts geändert hätte? Nun ja, was die Qualität angeht bestimmt nicht, personell hat sich aber doch etwas getan. So musste Sänger Andreas Sydow die Segel streichen und wurde durch Jens Broman (auch bekannt von THE DEFACED) ersetzt. Dieser meistert seine Aufgabe aber so souverän, dass der Wechsel am Mikro kaum auffällt. Besonders die geschrienen, melodischen Vokalpassagen ähneln denen von Herrn Sydow fast zum Verwechseln.
Zusammenfassend kann man auch für „Demonic Art“ wieder eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Da man von DARKANE aber schon mehr Hits auf einer Platte serviert bekommen hat und über dem Gesamtwerk sowieso der übermächtige Schatten namens „Rusted Angel“ schwebt (eigentlich wollte ich es ja nicht erwähnen), bleiben noch bärenstarke acht Punkte. Trotzdem das Beste, was es in dem Bereich zurzeit gibt, Bravo!

24.10.2008
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