Die Progressive Deather von DARK WATERS END kommen mit einer neuen Langrille über den großen Teich. Und auch auf „Submersion“ frickeln die Herren aus Philadelphia mal wieder so, dass einem wahlweise die Kinnlade runter klappt oder aber sich die Ohren dezent kräuseln, je nach persönlichem Musikgeschmack.
Eines weiß man jedoch bereits nach wenigen Minuten: Diese Eigenproduktion wird einen fordern und nach Aufmerksamkeit verlangen. DARK WATERS END versprühen eine feine omnipräsente Brutalität, die allerdings nicht stumpf sondern mit mächtig viel Struktur daher kommt. So erinnert beispielsweise der sehr abwechslungsreiche und vertrackte Opener „Immortal Consciousness“ etwas an die letzte DEATH CD, ohne allerdings eine bloße Kopie zu sein. Denn dieser eher ausufernde Song hat auch durchaus moderne Anleihen, steckt also nicht knietief in irgendeiner Vergangenheit fest. Man kann es allerdings auch kurz, knackig und kompakt, das beweisen „Mass Grave“ oder „Bucket Of Flesh“. Der feine Thrash-Einschlag in „Velocirapture“ macht die Mucke fast schon gefällig im Sinne der Eingängigkeit. Und ihre amerikanische Herkunft können DARK WATERS END auch nicht verleugnen, da hört man doch immer wieder Kapellen wie CANNIBAL CORPSE, SUFFOCATION oder MALEVEOLENT CREATION heraus. Dazu kommt noch ein Schuss Schrägheit wie bei den Vocals von „Rat King“ oder aber der Song „Unquenchable“ generell. Hier gelingt den Jungs ein seltsamer anmutender Bastard aus CYNIC, ATHEIST und SYSTEM OF A DOWN.
Dark Waters End können definitiv frickeln, haben aber noch Luft nach oben
Aber, und das darf man dann auch nicht verschweigen, manchmal wirken DARK WATERS END doch irgendwie etwas zu bemüht und verkopft. Und so ist „Submersion“ zeitweise schon recht anstrengend, weil die Jungs eben nicht immer auf den berühmten Punkt kommen. Dann verliert man sich zuweilen in der eigenen Progressivität und die Songs schwanken eher zwischen gut und mittelmäßig. Großer Tech Death braucht und lebt halt von großen Momenten und Ideen, und die sind hier leider nicht permanent zu finden. Wobei natürlich beileibe nicht jeder ein Schuldiner sein kann, auch völlig logisch. Aber dieser Scheibe gehen dann manchmal doch irgendwie genau jene Gründe noch ein wenig ab, die einen regelrecht dazu zwingen, sie immer wieder aufzulegen. Da gibt es ganz einfach noch die berühmte Luft nach oben.
In Summe ist „Submersion“ also noch nicht die ganz hohe Schule des progressiven Tech Death, aber absolut interessant und definitiv ausbaufähig. Und das Können für mehr haben DARK WATERS END auf alle Fälle.
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