Auf dem 70 minütigen „Geboren an den Ufern des Wahnsinns“ zeigen uns Dark Tribe, wie purer, hasserfüllter Black Metal ihrer Meinung nach zu klingen hat. Unerfreulicherweise haben sie es auf diese Weise geschafft, nach nur sehr kurzem Reinhören einen derart negativen Eindruck bei mir zu hinterlassen, dass ich mich anfangs einfach geweigert habe, diese CD komplett durchzuhören. Der Grund dafür liegt hauptsächlich in den überwiegend absolut grauenvollen und nervtötenden Vocals des Kreischers Neitzel, der in diesem Metier offensichtlich nicht sonderlich begabt zu sein scheint. Um diese Unzulänglichkeit zu kaschieren, hat man die Schöpfung seiner Stimmbänder einfach durch einen perversen Verzerrer gejagt und das Ergebnis viel zu laut in der Gesamtkomposition abgemischt. Dieses verheerende Manko macht es fast unmöglich, die übrigen Elemente der CD auch nur ansatzweise zu geniessen, wobei aber auch hier eigentlich nichts besonderes geboten wird, eben typische, sich immer zu wiederholende, monotone Gitarrenriffs und ein unspektakulär programmierter Drumcomputer. Mit der Monotonie, die im Black Metal ein sehr dienliches Stilmittel sein kann, hat man es leider auch etwas übertrieben, so dass sich die meisten Songs einfach komplett gleich anhören und somit kaum Wiedererkennungscharachter haben, was auf 70 Minuten ausgedehnt mit der Zeit arg langweilig wird. Nachdem ich mich aber doch noch dazu überwinden konnte, die CD mehrmals am Stück durchzuhören, haben sich zu meinem Erstaunen ein paar wenige Stücke herauskristallisiert, denen ich merkwürdigerweise doch noch was abgewinnen kann. Bei „Burning Sun“ sind die Vocals wesentlich besser ausgefallen und gefallen mir sogar extrem gut. Das liegt vielleicht daran, dass diese hier wesentlich variabler eingesetzt werden und die musikalische Ausarbeitung mich ebenfalls zu begeistern weiss. Zum ersten mal kommt eine wirklich düstere, melancholische Stimmung auf. „Waraq“ und „Far away lakes“ erreichen zwar nicht die Qualität von „Burning Sun“, haben aber ebenfalls das gewisse etwas, und das, obwohl man sich auch hier erst mal an dieses abartige Gekreisch gewöhnen muss. Im Schnitt also etwa drei mehr oder weniger brauchbare Lieder und der Rest leider unbrauchbar bzw. unnötig.
Ich schliesse aber keineswegs aus, dass diese CD durchaus einigen Anhängern extremen Black Metals gefallen könnte. Diese und alle, die ebenfalls neugierig geworden sind, können in unserem Dark Audio Bereich selbst in das Schaffen der drei Kunrauer reinhören.
Anmerkung: Bewertung bezieht sich auf den Song "Burning Sun"… würde auch gern den anderen downloaden, bekomme am Ende aber immer nur Gepiepse und Gefiepe (???). Naja, jedenfalls ist der eine Song schonmal net schlecht und der Gesang hört sich IMO seeehr cool an, fast so, als würde ein Droide aus dem Krieg der Sterne Black Metal krächzen… wäre ja auch ’ne zu goile Genrebezeichnung, "Star Wars Black Metal"… 😉
Nachtrag: Das Album ist heute angekommen… flott, was 🙂 Also, mir gefällt das Teil saugut, was dadran jetzt so übel sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Die Monotonie ist auch nicht so ein Knackpunkt, durch den Gesang wird genug Abwechslung reingebracht finde ich. Aber das war ja mal wieder klar, da gefällt mir mal ein "True" Black Metal Album (alle Jubeljahre eins, das letzte war glaub‘ ich "Borknagar") und dann soll das Scheisse sein… typisch. Grimm, horch‘ hier mal rein, das ist echt goil…
Hast die CD aufgrund des Reviews bei Metal.de bei Dark Tribe geordert, oder wie kam es dazu ? gruss Groske Supporter Behind
Ich bin eigendlich selten mit den Reviewern von Metal.de einer Meinung. Meiner Ansicht nach haben sie kein Verständniss für Black-Metal. Aber in diesem Falle gebe ich ihnen Recht. Das ist der letzte Schrott. Und da wird auch grimm nicht helfen. Denn ich denke er wird mit mir einer Meinung sein. Nicht alles was schwarz-weiß ist und sich räudig anhört ist auch gleich guter Black-Metal. Ich habe auch gar keine Lust auf die Musik im einzelnen einzugehen, denn das ist die Mühe nicht wert. Schaut lieber mal auf http://www.nachtmahr.net
Der Titel hätte nicht besser gewählt werden können, dieses Album ist vertonter Wahnsinn! Kaputter Gesang trifft auf hässliches Riffing, das einzige, was ab und zu stört, ist der wirklich nicht überragend klingende/programmierte Drumcomputer (bei einem echten Drummer hätte ich wohl einen Punkt mehr vergeben). Ein gutes Stück Untergrund-BM, das bei einigen Liedern auch Intensitätsgrade à la Burzum/Darkthrone erreicht.