Fragt man Mikko Ojala (Gitarre, Gesang), der DARK THE SUNS vor nicht mehr als zwei Jahren zunächst als Solo-Projekt ins Leben rief und erst später mit Juha Kokkonnen (Keyboards), Inka Tuomaala (Bass) und Markus Lehtinen (Drums) Unterstützung bekam, so antwortet er bescheiden, dass die Band im Melodic Metal zu Hause ist und diesen mit wunderschönen Pianomelodien und düsteren Vocals mischt. Diese Beschreibung passt tatsächlich ziemlich gut, wobei mir beim Hören des mir vorliegenden Debüt-Albums „In Darkness Comes Beauty“ immer wieder auch sehr häufig DARK TRANQUILLITY zu Zeiten von „Projector“ und „Haven“ in den Sinn kommen, und das liegt nicht nur an der Art, wie Ojala growlt oder auch mal einige Passagen besinnlich flüstert.
Sicher, DARK THE SUNS haben das Rad musikalisch ganz bestimmt nicht neu erfunden und gewinnen diesbezüglich auch keinen Innovationspreis, aber „In Darkness Comes Beauty“ verwertet das vorhandene Konzept souverän und lässt die Songs durchweg frisch und einfach wundervoll aus den Boxen ertönen. Bereits der Opener „Reflections“, der mit einer verträumten Pianomelodie beginnt, bevor die ersten Riffs tonnenschwer und treibend die Marschrichtung angeben und schliesslich abwechselnd grimmige Growls und cleanes Flüstern zu vernehmen sind, zeigt sehr deutlich, dass die Band darum bemüht ist, eine eigenständige Atmosphäre zu kreieren. Beim zweiten Song des Albums, „The Sleeping Beauty“, handelt es sich um kein Cover des gleichnamigen Songs von TIAMAT, wie man denken könnte, sondern um eine Up-Tempo-Nummer, die tatsächlich so auch auf einem DARK TRANQUILLITY-Album Platz gefunden hätte.
Viele Bands, ob alteingesessen oder neu, würden ohne Zweifel Einiges darum geben, Songs wie „The Sleeping Beauty“, „A Darkness To Drown In“, das langsame, sehr atmosphärische „Ghost Bridges“ oder das wunderbare, im Up-Tempo vorgetragene „Like Angels And Demons“ zu komponieren, die ich gleichzeitig auch als Anspieltipps benennen möchte.
„In Darkness Comes Beauty“ ist ein Album, das völlig unerwartet meine Erwartungen übertroffen hat und rundum überzeugt, sowohl musikalisch, als auch im Gesang. Es bleibt abzuwarten, ob die einzigartige Atmosphäre des Albums auch live Bestand hat, aber diese Band hat definitiv das notwendige Talent und das Potential, um mit ihren bezaubernden Melodien und stets angemessener Aggressivität zu fesseln. Der einzige Grund, warum ich keine höhere Bewertung vergebe ist der, dass ich denke, dass das nächste Album von DARK THE SUNS noch besser werden kann.
DT setzen die Keys, den Gesang und die Gitarrenfraktion ganz anders ein, intelligent, variabel, spannungsreich. Hier haben wir es mit einem netten Gothic-Album mit nahezu identischen Songs zu tun. Alles ist verschnörkelt mit süßlichen Keys, die immer die gleichen synthetischen Schleifen drehen.
Für Kinder okay.