Dark Sarah - The Golden Moth

Review

DARK SARAH ist hierzulande noch ein fast unbeschriebenes Blatt. Der ein oder andere aufmerksame YouTube Fan erinnert sich eventuell an den Gastauftritt im SCHANDMAUL Video „Der Teufel“. Viel mehr ist über diese finnische Band allerdings nicht bekannt. Das dritte Album einer Band soll deren weitere Entwicklung vorhersagen, so eine weitverbreitete Mär im Musik-Business. Bei dem Projekt DARK SARAH handelt es sich eher um den Abschluss einer Trilogie. Nach dem musikalischen Vertonen der „Middle World“ und der „Underworld“ handelt „The Golden Moth“ folgerichtig von der „Upper World“.

Himmel oder Hölle? – DARK SARAH

Opulent und episch beginnt die Reise mit „Dessert Rose“. Orientalisch-anmutende Klänge ziehen den Zuhörer langsam in den Bann, um dann mit „Trepasser“ die trügerische Idylle aufzulösen und einen Blockbuster vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Sängerin Heidi beeindruckt durch ihre gesangliche Leistung, die sich bei „Wheel“ sogar noch steigert und sanft das Trommelfell streichelt, während sich die Gitarren ein packendes Duell mit den Drums liefern. Etwas ruhiger wird es mit „My Beautiful Enemy“. Irgendwo zwischen Pop und Bombast pendelt sich dieser Beitrag ein. Die Songs wirken nicht gestreckt und so entwickelt sich keine Langeweile, während man die Sängerin und ihre Mitstreiter auf ihrer Reise begleitet. Mit der unwirklichen Nummer „I Once Had Wings“ zeigt sich die Band von ihrer verspielten Seite. Befindet man sich in einem Traum oder in einem verrückten Zirkus? Diese Deutungshoheit bleibt dem CD-Käufer überlassen. „Pirates“ ist auch mehr eine gesungene Erzählung als ein reiner Song.

Diesen interessanten Ansatz verfolgen DARK SARAH bereits seit ihrer Debüt-CD, jedoch nicht in dieser Perfektion. Großartiges Hörkino für die Ohren. Für Freunde der epischen Filme wie „Herr der Ringe“ dürfte „Sky Sailing“ ein weiterer Höhepunkt auf diesem Album sein. Mit einer unglaublichen Detailverliebtheit gehen die Musiker hier an ihr Werk und können bereits beim ersten hördurchlauf überzeugen.  Ein richtiger Brecher ist „The Gods Speak“. Hier treffen Generationen von Symphonic-Metal-Größen aufeinander. Mit Marco von NIGHTWISH gelingt ein pompöser Beitrag, der wohl jeder Band dieses Genre schmeicheln würde. Etwas melancholisch kommt der Titeltrack „The Golden Moth“ zwar rüber, ist aber dennoch nicht an Energie zu überbieten. Mit ungewöhnlichen Breaks und zahlreichen Tempiwechsel sorgt dieses inoffizielle Outro stimmungsvoll für den Ausklang einer gelungenen CD.

Auf in die „Upper World“ – „The Golden Moth“

Fazit: “The Golden Moth“ ist wie ein gutes Buch, das man nicht aus der Hand legen kann. Die Tracks bilden eine Einheit, können aber auch für sich alleine stehen. Das Highlight ist natürlich “The Gods Speak“ mit Marco von NIGHTWISH und Zuberoa von DIABULUS IN MUSICA. Das bisher überzeugendste Werk aus der finnischen Schmiede der DARK SARAH

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29.10.2018

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