Dark Nova - Sivilla

Review

Applaus. Das Amphitheater ist relativ gut gefüllt; die Sonne Homers brennt auf die karge Landschaft; und auf der kreisrunden Bühne werden die letzten Hexameter geprobt. Der Vorhang fällt.
Erster Akt: Zwecks Intro kommen die Griechen von Dark Nova auf die Bühne. Zwar spricht man hier zurecht von einer Band die bereits seit 1987 existiert, doch in diesem Zusammenhang erscheint es etwas seltsam dass bis dato nur 3 Tonträger (inklusive Sivilla) unters Volk gebracht wurden. Na ja, mal sehen wie die Vorstellung verläuft…
Zweiter Akt: Das Hauptthema aus dem Intro wird konsequent verbraten und mausert sich nun zum ersten Song ‚Come into my Nightmare‘. Tief brodelnde Gitarren, ein rauh gehaltenes Schlagzeug, düster-sinfonische Keys und der theatralische Gesang tun ihr übrigstes und kombinieren Heavy-Gothic Riffs mit einer Atmosphäre die auch einem griechischen Historienstreifen dienlich sein könnte – die Fans auf den Rängen danken und spenden dienlichst Applaus.
Vierter Akt: Der Titelsong rumpelt angenehm vor sich hin und wirkt stimmig. Sowieso erklingt das Album wie aus einem Guss, da jeder Song mehr oder weniger pausenlos in den nächsten über geht.
Sechster Akt: Mit ‚In a Crevasse of Time‘ steht ein einwandfrei Thrashprogger in den Reihen und poltert alles in Grund und Boden. Obwohl die meisten Songs des Albums ähnlich aufgebaut sind und eher in einem 4/4tel Midtempobereich liegen, zeigt sich an solchen Songs dass die Griechen zumindest versuchen ihre Sivilla abwechslungsreich zu gestalten.
Zehnter Akt: Mit ‚Say no more‘ geht es nach einem etwas schwächelndem Mittelteil wieder aufwärts. Diesmal fließen sequenzierte Stakkato Riffs a la Helloween oder Labyrinth in den Griechenstil ein und funktionieren dort prima.
Zwölfter Akt: Zum Abschluss geht es nochmal zurück in die theatralische Antike. Ein mittel- bis überdurchschnittliches Album endet und lässt den Hörer mit gemischen Gefühlen zurück. Zugegebenermaßen ist die Grundatmosphäre gut umgesetzt und wird ab und zu mit starken Ohrwürmern angereichert (von der tollen Stimme des Sängers mal abgesehen), aber insgesamt fehlt einfach der Grundschliff um aus Sivilla etwas wirklich beeindruckendes zu machen. Teilweise ähneln sich Lieder zu sehr, und teilweise wirken die Melodien etwas zu beliebig. Schade um die stimmig rumpelnden Riffs…

14.05.2005
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