Dark Mass - Dark Mass Medium

Review

DARK MASS sind ein Paradebeispiel dafür, dass Online-Übersetzungsprogramme mit äußerster Vorsicht zu genießen sind. Mutet die Bandhistory auf der Homepage semantisch wie syntaktisch schon reichlich verwirrt und obskur an, so wähnt man sich nach der wahrscheinlich unter massivem Drogenkonsum entstandenen Stilbeschreibung endültig verarscht: „nichtbrutaler Techno-Thrash-Death-Black und einen mehr Stil“. Seltsam? Aber so steht es geschrieben… und schon wittere ich einen Verriss. Den Gefallen tun DARK MASS mir aber nicht, denn die Übersetzung der musikalischen Ideen ist durchaus annehmbar gelungen. Auf dem rein instrumentalen Demo „Dark Mass Medium“ verwebt man extrem progressiven und technischen Thrash mit heimatlichen Folk-Klängen und einer Prise kosmischer Atmosphäre, Yngwie Malmsteen und Viktor Smolski lassen grüßen. Allen Fingerflitzerfrickeleien zum Trotz bleibt man aber stets klar strukturiert und zielgerichtet, die chronische Virtuosenerkrankung „Selbstverliebheit“ ist im DARK MASS-Lager ausgerottet. Fast schon ein bisschen zu nüchtern werden die sieben Nummern über den Äther gejagt, ein Umstand, der den sehr sauber und transparent produzierten Gitarren zu verdanken ist. Eine höhere Punktzahl vermasselt sich die Band aber selber, denn obwohl ein Wesen aus Fleisch und Blut die Credits für die Drums übernimmt, stammen jene doch eindeutig aus der Welt der Bits & Bytes. Schade, hier muss noch an einer standesgemäßen Übersetzung gefeilt werden. Aber diesmal ohne elektronisches Programm.

29.05.2005
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