Dark Man Shadow - Victims Of Negligence
Review
Rekordverdächtige zehn Jahre haben sich DARK MAN SHADOW mit ihrem dritten Album „Victims Of Negligence“ Zeit gelassen. Egal ob unfreiwillig oder nicht, denn fast ist man geneigt zu sagen, dass man dem Album eine gewisse Reife anhört. Musikalisch nämlich ist das alles nicht schlecht, was das Gesangsduett Sorroth und Samotha in den enthaltenen acht Tracks zusammengeschnürt hat. Eine interessante Stilmischung jedenfalls, wenn man es denn mag: Ein bisschen CRADLE OF FILTH hier, ein bisschen EDENBRIDGE dort, und obendrauf viele, ja sehr viele Keyboards.
Das Grundgerüst jedenfalls ist durchaus (schwarz-) metallisch: Da gibt von norwegischen Black-Metal-Band der Neunziger beeinflusste Schrammelriffs, nette Düsterharmonien, die durch jubilierende Keyboards in Szene gesetzt werden, sauber eingespielte und abwechslungsreiche Rhythmen (Matthias R. von NOCTE OBDUCTA hat am Schlagzeug ausgeholfen), und insofern haben die Hessen DARK MAN SHADOW mit „Victims Of Negligence“ alles richtig gemacht.
Allerdings neigen die Songs durch die Bank weg zu einer übertriebenen Nähe zu Musicals, und hier zeigt sich, dass sich das Frontduo übernimmt. Ist der Gesang von Sorroth (das ist der männliche Part) schon nicht brillant (was bei Grunzgesang schon eine Kunst ist), landet Sangeselfe Samotha häufig mal neben dem Ton – zum Glück nicht durchgehend, aber bei einem Song wie „Dying In The Corner“ klingt das schon nach bemitleidenswertem Gewimmer. Weniger Gesang in hohen Lagen hätte den Songs hier definitiv geholfen.
Schlecht ist das Album sicherlich nicht – ein gewisses Maß an Offenheit für Keyboards vorausgesetzt – und mehr als solide ist es auch eingespielt, aber beim Gesang scheiden sich nicht mehr nur die Geister: Er ist der eindeutige Schwachpunkt von „Victims Of Negligence“, und hier sollten DARK MAN SHADOW ansetzen, damit in Zukunft mehr als nur eine Bewertung knapp oberhalb des Durchschnitts drin ist.
Dark Man Shadow - Victims Of Negligence
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Dark Metal, Melodic Black Metal, Symphonic Metal |
Anzahl Songs | 8 |
Spieldauer | 36:05 |
Release | |
Label | Schwarzdorn Productions |
Trackliste | 1. Repayment for Committed Injustice (03:46) 2. Betrayal of Trust (06:05) 3. Slur (03:33) 4. Len Dopis (Just a Letter) (04:52) 5. Due of Commercialisation (04:40) 6. Seven Seasons (04:02) 7. Dying in the Corner (03:08) 8. Majestic Uprising (05:59) |