Ahja, Bollermosh-Core aus Holland mal wieder. Mit allen gewöhnlichen Trademarks, kämpferisch wie eh und je. Die Hardcore-Surrogate von DARK INTENTIONS proben den Aufstand der Unbeugsamen gegen das Establishment. Neu sind weder Feindbild noch die Verpackung im Stile von BORN FROM PAIN und Konsorten. Auch vor plakativer Phrasendrescherei sind die Texte nicht gefeit. Sie scheinen wie von der Mikrowelle erhitzt, ohne wahre Leidenschaft. Darüber soll hinweggesehen werden, weil „Destined To Burn“ nicht so stumpf ist, wie diese Einleitung vermuten lässt.
Das Album braucht ein wenig länger, um zu zünden. Die ersten zwei Hördurchgänge gestalten sich aufgrund des teilweise höchst eigenwilligen Gitarrensounds und ungewöhnlichen Gesangs recht anstrengend. Hat man es aber geschafft, sich daran zu gewöhnen, zeigt sich, dass DARK INTENTIONS ein Album abliefern, welches an einigen Stellen überzeugend ist, an anderen jedoch stark ausbaufähig. Hohen Ansprüchen kann es leider nicht entsprechen. Das Problem, das sich nach gut der Hälfte der elf Songs stellt, ist dass die Band sich zu sehr auf dem vorgegebenen Schema ausruht und kaum versucht, die Soundstrukturen zu modifizieren.
Gerade weil es unzählige derartige Entwürfe gibt bzw. gegeben hat, wundert es doch sehr, dass sich keine Band dazu verpflichtet sieht, gegen die Ermüdungserscheinungen des Hardcores vorzugehen. Schade, hier wäre mehr drin gewesen, denn grundsätzlich bringt die Band alles mit, um einem Genre, das sich nur viel zu oft selbst genügt, kräftig in den Hintern zu treten.
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