Dark Fortress - Anthems From Beyond The Grave - Live In Europe 2023

Review

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Mit DARK FORTRESS hat sich 2023 eine deutsche Black-Metal-Institution nach fast 30 Jahren aus dem aktiven Dienst zurückgezogen. Die Gründe für die Trennung waren so banal wie nachvollziehbar und wurden uns seinerzeit von V. Santura ausführlich im Interview dargelegt. Dass der Abschied der Bayern zwar ohne großes Drama, aber deshalb doch keineswegs leise vonstattenging, bezeugt nun dieses posthume Live-Dokument.

DARK FORTRESS melden sich aus dem Grab

Aufgenommen wurde „Anthems From Beyond The Grave – Live In Europe 2023“ auf der finalen Tour in Bochum und im niederländischen Rotterdam, der Wahlheimat von Shouter Morean. Dieser gibt sich für einen Black-Metal-Frontmann recht kommunikativ und kann seinen Heimvorteil mit Ansagen in Landessprache natürlich voll ausspielen, was nicht unerheblich zum Live-Feeling des Mitschnitts beiträgt. Letzteres transportiert auch der Sound der Aufnahme, der zwar überaus druckvoll und differenziert, dabei aber dennoch recht naturbelassen rüberkommt.

Auch spielerisch präsentiert sich die Band bei ihrem Abschied nochmal in Topform. Die Instrumentalfraktion zockt sich souverän durch ihr teils recht komplexes Material, während Morean weder beim schwarzmetallischen Krächzen, noch bei Klargesangseinlagen in Stücken wie „Pulling At Threads“ ins Wanken kommt.

Die Songauswahl deckt dabei die gesamte Karriere von DARK FORTRESS ab und fast jedes der acht Alben kommt mit mindestens einem Song zum Zuge, lediglich der Zweitling „Profane Genocidal Creations“ wurde außen vor gelassen wurde. Aber irgendwo muss man bei einer Diskographie von solch fast durchgängig hohem Niveau ob der begrenzten Spielzeit nun mal Abstriche machen, insgesamt lassen die Bayern jedoch nur wenige Wünsche offen.

„Anthems From Beyond The Grave” ist ein würdiges Abschiedsgeschenk

Und so feuern DARK FORTRESS anderthalb Stunden einen schwarz glänzenden Hit nach dem anderen raus. Ob das nun das noch recht schwedisch tönende „Crimson Tears“ vom Debüt ist, rasante Brecher wie „To Harvest The Artefacts Of Mockery“ oder aber eine der zahlreichen epischen, atmosphärisch dichten Nummern von späteren Alben wie „Ylem“ oder dem finalen „Spectres Of The Old World“. Viel näher soll die Songauswahl jetzt aber gar nicht seziert werden, es dürfte jedenfalls für alle Fans etwas dabei sein.

Normalerweise kann man über den Sinn und Unsinn von Livealben sicherlich streiten, hier ist die Veröffentlichung aber gleich in mehrerlei Hinsicht begrüßenswert. Denn „Anthems From Beyond The Grave“ ist nicht nur ein tolles verspätetes Abschiedsgeschenk an die Fans, welches die Band nochmal in Hochform zeigt. Ob der ausgewogenen Song-Auswahl und des tadellosen Sounds, der trotzdem noch jede Menge Live-Atmosphäre versprüht, eignet sich die Scheibe auch ausgezeichnet als Best-Of-Paket für den täglichen Gebrauch. Noch schöner wäre natürlich ein Filmdokument gewesen, aber so oder so: DARK FORTRESS werden fehlen.

13.01.2025

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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