Dark Forest - Dawn Of Infinity

Review

Wenn auch nicht mehr gänzlich neu, ist die NWoBHM dennoch nicht tot zu kriegen. Zwar kommen nicht mehr so viele talentierte Bands wie Anfang der Achtziger aus England. Ein paar sind es dann aber doch noch und eine davon sind sicherlich DARK FOREST. Die 2002 gegründete Band kann bis dato auf ein Demo, drei EPs und ein Full-Length-Debüt verweisen. Mit “Dawn Of Infinity” kommt nun also das zweite vollständige Album in die Läden und Fans traditionellen, im Stil der MWoBHM gespielten Metalls können sich die Scheibe ruhig auf den Einkaufszettel schreiben.

Ein Garant für Qualität ist zudem das Label, das DARK FOREST unter Vertrag genommen hat: Cruz Del Sur. Die Damen und Herren hier liegen in den wenigsten Fällen mit ihren Signings daneben. Die Merkmale des DARK FOREST-Sounds sind schnell erklärt. Viele galoppierende Gitarren treffen auf hochmelodische Leads, die die Refrains unterstützen und ansprechendes Songwriting. Die Breaks sind in den meisten Fällen gut gesetzt und auch für ausreichend Abwechslung ist in den meisten Fällen gesorgt. Die melodischen, zweistimmigen Leads lassen natürlich sofort an die NWoBHM-Helden IRON MAIDEN denken. Es ist mittlerweile zwar müßig, immer und immer wieder auf MAIDEN zu verweisen, aber die haben die zweistimmigen Leads nun einmal etabliert (wenn auch nicht als erste gespielt). Allerdings hat der Sound von DARK FOREST auch noch mehr zu bieten als Anleihen bei England’s finest. Hier und da kann man sowohl epische Momente, wie auch leicht folkige Einflüsse erkennen. Das lockert die Platte auf und verleiht DARK FOREST ein Stück weit eigene Identität. Als Beispiel kann man hier durchaus “The Green Knight” heranziehen, dessen Refrain sehr folkig angehaucht und trotzdem natürlich typischer Heavy Metal ist.

Songs wie der Opener “Hourglass” (mit dezentem CLOVEN HOOF-Flair), “Lightyears on” oder “The Tor” bieten dem Hörer genau das, was er von einer traditionellen (im NWoBHM-Stil) Metal-Scheibe erwartet. Die Stücke gehen ins Ohr, sind technisch gut gespielt und sauber produziert. Woran die Jungs allerdings noch etwas arbeiten sollten ist die Länge der Songs. Teilweise werden nicht wirklich spannende Riffs zu oft wiederholt, so dass sich an einigen Stellen der Platte doch Langeweile aufkeimt. Diese Momente gehören klar der Minorität an, sind auf der anderen Seite aber zumindest so sehr präsent, dass man sie nicht einfach ausblenden kann. Hier wäre es eindeutig besser gewesen, die Band hätte sich etwas mehr auf die wichtigen Riffs fokussiert. Unter dem Strich bleibt aber trotzdem eine Scheibe, die jedem Fan traditionellen Heavy Metals ans Herz gelegt werden kann. Knappe sieben Punkte.

27.09.2011
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