Haben mich Dark auf dem dritten Out of the Dark Festival vollkommen überzeugt, bin ich gleich am nächsten Tag losgerannt, um mir die CD zu kaufen. Generell spielen Dark melodic Death Metal, wobei aber auf den Punkt Melodie sehr viel Wert gelegt wurde. Es gibt vier verschiedene Arten von Songs: Pures Geknüppel („Dawn of the Gods“, „Embedded in Illusions“), pures Geknüppel unterlegt von Keyboard-Effekten („Fool“), Mid-Tempo-Sound, auch unterlegt von Keyboards („Nemesis of Neglect“, „When the Love is gone“, „Gaias Masterpiece“, „A Taste of Fear“ und andere) und sehr sehr langsame und sehr schön klingende Songs bzw. Intros, welche fast nur aus einem Keyboard-Teppich bestehen („Endless Dreams…“, „In Darkness“, „Dagobar“). Ist die Musik schon sehr abwechslungsreich, so trifft das auch auf die Vocals zu: In fast allen Songs findet sich ein ziemlich glattes Gegrunze, was einen an Crematory erinnert. Dazu gibt es noch leicht gehauchte und doomige männliche Vocals, die etwas an die gesprochenen Songs von Tiamat’s Wildhoney erinnern, sehr hoch gesungene weibliche Vocals, die Dark sich lieber hätten sparen sollen, weil sie extrem nerven und gehauchte weibliche Vocals, die schon fast den sphärischen Charakter mancher Keyboard-Sounds besitzen und die langsamen Songs wirklich sehr gut ergänzen. Das auffälligste Merkmal dieser kaiserslautener Band dürfte der Wechsel von sehr hohen Keyboard-Sounds und Gitarren zu üblichem tiefen Death Metal-lastigen Geknüppel sein. Man braucht schon einige Zeit, um sich daran zu gewöhnen, daß manches Gegrunze mit Keys unterlegt sind oder daß einen nach Double Bass-Geknüppel plötzlich sanfte Keyboard-Klänge auffangen. Leider spielen Dark scheinbar ständig die gleiche Melodie, so daß die Keyboards schnell sehr an den Nerven zehren. Im großen und ganzen kann man Dark als eine Mischung aus Crematory, Tiamat und, nicht erschrecken, Savatage und Dream Theatre beschreiben. Da alle diese Bands aber gar nicht zusammenpassen, es Dark aber trotzdem geschaft haben, sie zu durchmischen, klingt ihr Sound fast völlig eigenständig, was heute nur noch wenige Bands von sich sagen können. Textlich fallen Dark dagegen etwas ab und manchmal kommen die Lyrics im Gegensatz zur Musik zu plump rüber. Sie beschäftigen sich mit den fast schon obligatorischen Fantasy-Themen, bewegen sich aber auch in den Weiten der Political Correctness mit Songs gegen Drogen und Ausländerfeindlichkeit. Anspieltips sind die Songs 01, 02, 08, 11 und 12.
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