Dark Embrace - Dark Heavy Metal

Review

Aus Spanien kommt „Dark Heavy Metal“ von DARK EMBRACE. Das klingt nach okkulter, dunkler Musik, was die Herren auf Album Nummer drei gepresst haben wollen. Die Ursprünge von DARK EMBRACE liegen um die Jahrtausendwende. Sechs Jahre benötigte die Band aus La Coruna, bis es zum ersten Longplayer „The Rebirth Of Darkness – Children Whispered Screams From Beyond“ reichte. Der Erfolg stellte sich nicht ein und DARK EMBRACE lösten sich 2009 auf. Seit 2015 sind die Herren wieder aktiv. Mit Sänger Oscar Rilo ist noch ein Bandmitglied der Anfangstage auf „Dark Heavy Metal“ zu hören.

DARK EMBRACE und „Dark Heavy Metal“ pflügen über diverse Spielarten des Metal

Der Auftakt ist der Titeltrack, welcher mit einem Schreiintro startet und diverse Genres des Metal mixt. Dazu singt Rilo teilweise derart schräg, dass die Vocals eher belustigend als furchteinflößend rüberkommen. „Never Seen The Sun“ mischt Keyboard-Töne zum schrägen Gesang und die Nummer rutscht in Richtung Dark Metal oder Gothic Metal. An geschwärzter Saitenarbeit versuchen sich die Spanier ebenfalls. Der Ansatz bei „Personal Hell“ klingt halbherzig, Rilo bewegt sich in Richtung keifenden Gesang, die Background-Vocals übernehmen die Bandmitglieder als Chor.

Antti Wirman, der Bruder des langjährigen CHILDREN OF BODOM-Keyboarder Janne Wirman, steuert ein Gitarrensolo zu „Endless Months“ bei. Der Track kommt etwas strukturierter daher, DARK EMBRACE setzen erneut auf Background-Chorgesang, die spitzen Schreie und die gutturalen Vocals wirken dagegen unrund.

Tief in die Klischeekiste greift das Quintett und erklärt „Metal Is Religion“. Das Keyboard bekommt mehr Spielraum, welches in Kombination mit den Saiten und den Vocals unausgegoren klingt. “This Is The Rain” versetzt die Spanier endgültig zum Gothic. Hatten wir schon den symphonischen Ansatz? „Time Is Telling“ als Interlude zum Abschlusssong „Bitter End MMXXII“ liefert die entsprechenden Töne. „Bitter End“ wurde bereits 2003 veröffentlicht. Die 2022er Version liefert keine neuen Erkenntnisse und reiht sich in den Gesamtkontext von „Dark Heavy Metal“ ein.

Hauptsache die Scheibe kommt düster rüber

DARK EMBRACE liefern mit „Dark Heavy Metal“ ein Werk, welches vor allem auf eine düstere Ausstrahlung setzt. Dieser Ansatz wirkt nicht nur einmal überzogen. Beginnend beim Titeltrack und dem schrägen Gesang, den halbherzigen Versuchen geschwärzte Gitarren in Songs einzubauen oder der Gothic-Ansatz bei „This Is The Rain“: einen durchgehenden roten Faden liefern die Herren nicht. Vielmehr werden diverse Spielarten des Metal gestreift, es geht vom Thrash über Speed bis zu Death- und Black-Metal-Ansätzen. Vollständig ausgereift wirken kaum Tracks, vor allem düster sollen die Melodien rüberkommen. Unter dem Strich bleibt ein Metal-Cocktail mit gewöhnungsbedürftigen Vocals, sodass die Scheibe den Vergleich zu anderen Dark Metallern oder okkulten Heavy Rockern, wie zum Beispiel MOONSPELL oder WITCHFYNDE, klar und deutlich verliert.

18.02.2023

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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