Die Schweiz – ein Land in dem Kühe jenseits von EU-Quoten milchgeben und Europas Elite Schwarzgelder steuerfrei hortet. Doch in diesem Idyll gibt es mehr als nur den Klang von Alpenhörnern zu vernehmen. Dark Day Dungeon spielen wuchtigen Metalcore wie ich ihn aus der Schweiz sicher nicht erwartet hätte. Nicht, daß die Band diesen Stil neuerfunden hat, aber sie gehen bei „Know Your Enemy“ derart routiniert und professionell zu Werke, daß man sich mit Releases aus den Staaten messen lassen kann. Sie varieren häufig mit dem Tempo und lockern ihre Songstrukturen mit fetten Moshparts sowie vielen melodischen Ansätzen auf. Und wenn da noch wie bei „Near The End“ zur Akustik-Klampfe gegriffen wird, scheint man eindeutig in den Fußstapfen von Morning Again zu schreiten, was ein durchaus ein adequater Vergleich wäre. Die Gitarren sind vom Sound und den Riffs her ganz klar die metallische Komponente von Dark Day Dungeon. Die Produktion ist ungemein fett und verpasst dem ganzen den nötigen Druck. Sänger Christian „Mosh“ Ebert macht seinem Namen alle Ehre und lässt mit seinem mächtigen Organ keinen Zweifel am Mosh-Kompatibelität seiner Band. Auch wenn Herr Mosh sich mal zu Spoken Word hinreissen lässt und sich bei „The Ones To Trust“ sogar an klassischem Metalgesang (!) traut, sein Metier ist eindeutig das brutale Shouting. Über die gesamte Spielzeit fehlt es den Songs zwar noch etwas an Kompaktheit, dennoch kann ich jedem Metalcore-Fan empfehlen mal in dieses Album reinzuhören. „Know Your Enemy“ ist jedenfalls der beste Beweis dafür, daß heftigster Metalcore nicht immer den weiten Weg nach Deutschland über den ‚Großen Teich‘ machen muß.
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