Dark Age - The Silent Republic

Review

Der Name „Dark Age“ dürfte wohl trotz etlicher guter Kritiken noch immer vornehmlich den Nordlichtern unter uns das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Eine Tatsache, die eigentlich schnellstmöglich behoben werden sollte, denn was die Hamburger Jungs da auf CD gebannt haben, ist eine der wenigen guten Platten, die ich dieses Jahr gehört habe. Das in Andy Classens Stage One Studio aufgenommene Scheibchen weist eine hervorragende Produktion auf – so und nicht anders ist man das ja auch von Herrn Classen gewöhnt. Das Ganze kommt mit einem ungemeinem Groove-Charakter daher, der jeden Widerstand, sich von der Musik nicht anstecken zu lassen, im Nu bricht. Ein wenig fühle ich mich an den Death N‘ Roll von Crack Up erinnert, obwohl die Bezeichnung Doom N‘ Roll im Falle von Dark Age sicherlich die passendere Bezeichnung wäre. Verleihen Keyboards und Gesang, der zwischen clean und verzerrt variiert, den Songs doch einen wesentlich düstereren Eindruck. Das Gros der Stücke ist im Midtempo-Bereich angesiedelt, was erstklassige Abgehnummern garantiert, und besticht durch seine dreckigen, fetten Riffs gepaart mit einer prägnanten Leadgitarre. Gerade die Soli von Schrödey (Ex-Temple of the Absurd) haben es mir angetan. Warum sind heutzutage gute Soli so selten geworden? Aber das gehört nicht hierher. Zu den Gitarren gesellen sich abwechselnd galoppierende Drums und Doublebassparts, die mehr als nur ein solides Fundament für die Gitarren liefern. Die atmosphärischen Keyboards legen sich wie ein unsichtbarer, aber ständig präsenter Schleier über die Lieder und verleihen dem Sound vielfältige Nuancen, die erst bei mehrmaligen Hören zur Geltung kommen. Und trotz der ungemeinen Eingängigkeit der Songs, weisen die Melodien eine unglaubliche Halbwertzeit auf. Auch nach x Durchläufen offenbart die CD noch immer die selbe ungebrochene Energie und Stimmung wie beim ersten Mal. Exemplarisch seien hier nur das rotzig dreckige „Daily Combat“ oder die melodisch rollende Nummer „Last Words“ genannt. Als Bonus gibt es obendrein eine geniale Coverversion von AC/DCs „Hells Bells“, die den Meistern alle Ehre macht und den Hörer mit Growls und Doublebass verwöhnt. Wer ein Freund guter, treibender Musik ist, die sowohl mit Groove als auch Melodie überzeugen kann und von der Oma zu Weihnachten ein paar schöne Scheine geschenkt bekommen hat, sollte Dark Age auf jeden Fall beim nächsten Einkauf nicht vergessen.

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26.12.2002

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14 Kommentare zu Dark Age - The Silent Republic

  1. Alarmist sagt:

    Geniale Scheibe! Dauerte zwar ein bisschen bis sie richtig zündete, aber mittlerweile hat sie mich voll und ganz eingenommen!

    9/10
  2. Georg sagt:

    die Platte ist fantastisch, das Review bringt es wirklich auf den Punkt

    9/10
  3. Anonymous sagt:

    Dark Metal der eigentlich gar nicht so "dark" ist. Doom ’n Roll passt von der Beschreibung nicht ganz, weil dieser Begriff vermittelt, dass es da nicht ganz so heftig zur Sache geht. Das ist aber falsch – THE SILENT REBUBLIC ist ein Kraftpacket sondersgleichen. Die Produktion ist messerscharf und megafett…mich hat ehrlich gesagt kein Gitarrensound seit BURN MY EYES (Machine Head) mehr so umgehauen.

    9/10
  4. Anonymous sagt:

    Musik-Schubladen sind manchmal auch dazu da, um den Leser/Hörer in die Irre zu führen, und so handelt es sich bei Dark Age nicht um ‚Doom Metal‘, sondern eher um ‚Melodic Death Metal‘ oder – noch treffender – um wenig düsteren ‚Dark Metal‘. Man stelle sich eine Melange aus Sentenced, Dark Tranquility und Samael vor (obwohl deren Klasse nicht erreicht wird), und man weiß ungefähr, was einen erwartet. Ganz nett. Wer jetzt noch wissen möchte, wie Dark Age klängen, wenn sie eine Doom-Metal-Combo wären, der höre sich z.B. "Where dreams turn to dust" der Dark-/Doom-Metal-Band Forest of Shadows an.

    7/10
  5. Steffen sagt:

    Eine meiner Lieblingsscheiben 2002!

    9/10
  6. mattis sagt:

    was soll mann noch sagen? Kaufen!!!!!!!!

    10/10
  7. erbs sagt:

    Knuffiges teil das voll fetzt ! 😛

    10/10
  8. Anonymous sagt:

    alles ist perfekt, d.h. bis auf die clean vocals. die rauben mir wirklich den letzten nerv. aarrrgh!! und mit jedem hören der platte wird’s schlimmer! ich spiele mal prophet und behaupte, daß auf der nächsten platte nur noch clean vocals zu hören sind. kommerz, wir kommen ;P

    5/10
  9. stativision sagt:

    Unspektakulärer Dark Metal. Da ziehe ich sämtliche Platten von Sentenced vor!

    3/10
  10. Norman sagt:

    Für mich die Newcomer des Jahres… Was die Clean Vocals angeht:(betr. Kommentar oben)Mehr davon!!

    10/10
  11. Spieli sagt:

    Ich weiß nicht, wo diese ganzen hohen Punktzahlen her kommen und bin mir nicht sicher, dass sich alle auch wirklich das Teil von vorne bis hinten angehört haben. Seele hat das gar keine! Scheiße Mann, das sind doch bestimmt alles Freunde der Band oder die Mitglieder selbst! °Tz

    1/10
  12. Sabrina sagt:

    Nicht nur die Scheibe ist megaspitzenklasse, auch die Jungs sind recht niedlich-was ja im Metal nicht allzu häufig vorkommt…;-P

    9/10
  13. Anonymous sagt:

    Technisch solides und gut produziertes Album mit zuckersüß-eingängigen Melodien, das dem strapazierten Melo-DM-/Dark Metal-Genre allerdings keinerlei neue Impulse verleiht. Die Songideen sind wenig originell bzw. zu vorhersehbar und der (heutzutage obligatorische) klare Gesang vermag mich auch nicht zu überzeugen. Das AC/DC-Cover ist übrigens ein netter Gag, mehr aber auch nicht. Wer auf wenig düstere U-Musik steht, liegt hier richtig. Wer aber alle Scheiben der "Northernmost Killers" oder gewisser schwedischer Melo-DM-Bands im Schrank stehen hat, kann auf diese Scheibe getrost verzichten…

    5/10
  14. blackchest sagt:

    Produktion, Songkompositionen, Atmosphäre – es stimmt hier einfach alles! Respekt!

    10/10