Seit 1994 existiert im sonnigen Chile bereits eine Band, die sich selbst den Namen Dark Age verpasst hat. Die Vier-Mann-Truppe hat sich wohl schon vor Ort einen Namen gemacht, indem sie ein Demotape rausgehauen und ordentlich live gezockt hat usw. (der normale Weg halt…), bis zu einer CD und einem zugeneigten Vertrieb hat es aber immerhin sechst Jahre gedauert. Entsprechend ernüchternd ist dann auch das nunmehr vorliegende Ergebnis. Man dudelt sich einen derart uninspirierten Melodic-Death mit Latino-Akzent-Vocals aus den Rippen, dass man den Mund gar nicht mehr zubekommt, allerdings nicht vor lauter Staunen, sondern eher vor Gähnen. Die Songs scheinen geradezu aufdringlich dicht mit Breaks durchsetzt, man versucht offenbar auf keinen Fall Eintönigkeit aufkommen zu lassen, und obwohl man innerhalb jedes Songs auf die vielgepriesene Abwechslung setzt, bringt das die ganze Sache keinen Deut weiter. Die Produktion ist ebenfalls nicht gerade musterhaft, teilweise kommt alles sehr verwaschen aus den Speakern, die Instrumente sind kaum zu differenzieren. Ich schlage also schließlich das Booklet auf, und wieder gibt es nichts Positives zu berichten. Denn die in sauschlechtem Englisch verfassten Lyrics, welche von so bahnbrechend innovativen Themen wie Mordinstinkten, Ignoranz der Gesellschaft usw. zu erzählen wissen, sind bestenfalls Anlass für einen heftigen Lachkrampf. Das ist auch der einzige Grund, warum diese langweilige Scheibe überhaupt noch Punkte bekommt, eben der „Unfreiwillige-Humor-Bonus“. Kleiner Tipp nach Chile: Vielleicht probiert ihr beim nächsten Mal einfach die Muttersprache aus, da kann wenigstens kein ausländischer Journalist die Fehler finden!
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